Es war einmal …

Von Friedhelm Denkeler,

»Es waren einmal eine Ente, ein Wolf und ein Käfer…«, Foto © Friedhelm Denkeler 2018
»Es waren einmal eine Ente, ein Wolf und ein Käfer…«, Foto © Friedhelm Denkeler 2018

Lebe glücklich lebe froh, wie der Mops im Paletot

Von Friedhelm Denkeler,

»Ina und ihre drei Möpse«, Foto © Friedhelm Denkeler 2010
»Ina und ihre drei Möpse«, Foto © Friedhelm Denkeler 2010

Während der Pandemie das Haus hüten, da kann man sich nur mopsen. Lieber wäre es mir, in Berlin unterwegs zu sein, Ausstellungen zu sehen, ins Kino oder Theater zu gehen. Stattdessen habe ich meinem Blog »Journal« ein moderneres Layout verpasst. Und ich habe mir das farbenfrohe Mops-Bild noch einmal angesehen, dass genau vor zehn Jahren in Nürnberg entstanden ist.

Diese sitzenden Knautschzonen finden sich in der Bildenden Kunst immer wieder, so in Francisco de Goyas »Bildnis der Marchesa de Pontejos« mit einem Mops mit rosa Schleifchen oder in der Illustration «Madame und Monsieur Bonaparte mit Mops«. Der berühmteste Mops Frankreichs, der Fortuné hieß, soll der Legende nach Napoleon in der Hochzeitsnacht ins Bein gebissen haben. Bei meinen Mops-Recherchen habe ich noch folgende Zitate gefunden:

»Indessen war das Feuer im Kamine zusammengebrannt, der Alte überzog die Kohlen mit vieler Asche, schaffte die leuchtenden Goldstücke beiseite, und nun leuchtete sein Lämpchen wieder allein, in dem schönen Glanze, die Mauern überzogen sich mit Gold und der Mops war zu dem schönsten Onyx geworden, den man sich denken konnte. Die Abwechslung der braunen und schwarzen Farbe des kostbaren Gesteins machte ihn zum seltensten Kunstwerke.« [aus »Das Märchen«, Johann Wolfgang von Goethe]

ottos mops trotz/ otto: fort mops fort/ ottos mops hopst fort [Ernst Jandl)

Möp|se Plur. (derb für Busen) [Duden]

mop|sen (ugs. stehlen); du mopst; sich mopsen (ugs. für sich langweilen; ärgern) [Duden]

Ein Leben ohne Mops ist möglich, aber sinnlos. [Loriot]

Im Gegenlicht

Von Friedhelm Denkeler,

Aus dem Portfolio »Erinnerungen – Ein Leben in Bildern«. Künstlerbuch »Die ersten zehn Jahre«, Kapitel »Varlheide Nr. 204«

»Im Gegenlicht – Die einzige Aufnahme in unserer Wohnung Varl Nr. 204«, Foto Archiv © Friedhelm Denkeler 1954
»Im Gegenlicht – Die einzige Aufnahme in unserer Wohnung Varl Nr. 204«, Foto Archiv © Friedhelm Denkeler 1954

»Near You« von Francis Craig – Der Nummer-eins-Hit 1947

Von Friedhelm Denkeler,

1947 – T-Bone Walker: »Bobby Sox Blues«. T-Bone Walker – der Pionier des Jump und des Electric Blues.

Die Melodie eines Songs ist mir aus der Kindheit immer mal wieder in Erinnerung gekommen; ich konnte sie aber nie zuordnen. Nun hat es geklappt! In der amerikanischen Hitparade »The Billboard« vom Oktober 1947 bin ich fündig geworden. Der Song »Near You« von Francis Craig and his Orchester stand hier auf Platz 1 und war 1947 die meistverkaufte Platte in den USA. 17 Wochen hintereinander stand er auf dem ersten Platz und gehört seitdem zum Standard der US-Popmusik. Demnach dürfte er Ende der 40er/ Anfang der 50er Jahre auch in Deutschland im Radio zu hören gewesen sein.

In dem Song geht es um nichts anderes, als den Rest des Lebens in unmittelbarer Nähe der Geliebten zu verbringen – und das in verschiedenen Variationen. Auf der A-Seite der Single war allerdings Craigs Erkennungsmelodie »Red Rose« zu hören; die Radiostationen spielten aber auf Wunsch der jugendlichen Hörer hauptsächlich die B-Seite mit «Near You«. Im ersten Teil des Songs spielt Craig die Melodie auf dem Klavier, erst im Mittelteil singt der blinde Bob Lamm, der Trompeter der Band, das Stück »Near You« und zum Schluss gibt es wieder das Klaviersolo von Craig aus dem ersten Teil.

Eigentlich sollte diese Single Francis Craigs (*1900, †1966) Abschiedsgeschenk an die Fans werden, denn er spielte mit seiner Bigband 21 Jahre als Hausband in einem Hotel in Nashville. Ihre Auftritte wurden landesweit vom Radiosender NBC übertragen. Nach dem sagenhaften Erfolg ging Craigs Karriere noch weiter. Das verdiente Geld investierte er in das erste Schallplatten-Presswerk in Nashville. Neben dem Nummer-eins-Hit war dies die Grundlage für den Aufstieg Nashvilles zur Musikmetropole.

Das Billboard-Magazin ist das bedeutendste Fach- und Branchenblatt für Musik und Entertainment in den USA. Es ermittelt und veröffentlicht die offiziellen Verkaufscharts für Singles (The Billboard Hot 100) und Musik-Alben (The Billboard 200), sowie diverse andere Hitlisten. Die erste Hitparade erschien im Blatt 1936. Heute werden die Platzierungen in einem komplizierten Verfahren ermittelt, welches CD-Verkäufe, bezahlte Downloads und Abspielungen im Radio und TV berücksichtigt.

1947 – T-Bone Walker: »Bobby Sox Blues«, Foto & Collage © Friedhelm Denkeler
1947 – T-Bone Walker: »Bobby Sox Blues«, Foto & Collage © Friedhelm Denkeler

Meine heimliche Nr. 1 für 1947 ist eher der »Bobby Sox Blues« von T-Bone Walker (*28.05.1910 , †16.03.1975), der als einflussreicher Pionier im Bereich des Jump/Electric Blues gilt. Hier sprach man noch nicht von Rock-Musik, sondern es ist ein Stück aus den Anfängen des Blues, ein überaus gemütlicher und ausgefallener Song. Walker trat als Sänger, Gitarrist und Songwriter auf. Außergewöhnlich waren seine artistischen Bühneneinlagen; er spielte Gitarre auf den Knien und hinter seinem Rücken und Jahre vor Jimi Hendrix auch mit den Zähnen.

Trotz seiner Erfolge konnte Walker zu dieser Zeit nie das Teenager-Publikum erreichen, wie beispielsweise Chuck Berry oder Fats Domino. In Deutschland wurde Aaron Thibeaux ›T-Bone‹ Walker bekannt, als er in den 1960er Jahren auf den vom Konzertveranstalter Horst Lippmann organisierten »American Folk Blues Festivals« auftrat. 2003 wurde er von der »Rolling Stone» auf Platz 47 der Liste der »100 größten Gitarristen aller Zeiten« geführt. 1980 wurde er posthum in die »Blues Hall of Fame« und 1987 in die »Rock and Roll Hall of Fame« aufgenommen.

Songtexte – Craig: »Near You« und T-Bone Walker: »Bobby Sox Blues«

There’s just one place for me, near you
It’s like heaven to be, near you
Times when we’re apart
I can’t face my heart
Say you’ll never stray
More than just two lips away
Bobby Sox, baby, I've got to let you go
You've got a head full of nothin'
But stage, screen and radio
You chase autographs every night
You write fan mail through the day
You keep your great big head in the scrapbook
Yes, and you throw the cookbook away
Anmerkung zur Kategorie »«

In dieser Kategorie finden Sie Beiträge zu Songs und ihren Interpreten aus 70 Jahren Rock- und Pop-Geschichte 1946 bis 2016. In der Regel werden pro Jahr ein Song, manchmal auch mehrere, vorgestellt. Alle im Text erwähnten Songs sind als Video oder Audio auf den bekannten Musik-Portalen wie YouTube, Vimeo, etc. zu finden. In einer Tabelle habe ich die Songs auf die entsprechenden Videos/Audios verlinkt. Die Serie befindet sich zur Zeit im Aufbau und wird nach und nach vervollständigt. Jeder Artikel ist ein Auszug aus meinem für 2027 geplanten Künstlerbuch »Siebzig Jahre – Siebzig Songs«.

Eine Übersicht über alle Artikel der Kategorie finden Sie unter »«.

Die Links zu den Videos/Audios der vorgestellten Songs sind in einer Tabelle im Anhang aufgelistet.

Drei Damen in Schwarz-Rot-Gold

Von Friedhelm Denkeler,

»Damen in Schwarz-Rot-Gold» (Ebertstraße, Berlin-Mitte), Foto © Friedhelm Denkeler 2020
»Damen in Schwarz-Rot-Gold«, Ebertstraße, Berlin-Mitte, aus der Serie »Berliner Stadtgänge«, Foto © Friedhelm Denkeler 2020

Dreidimensionale Bilder

Von Friedhelm Denkeler,

»ad sorores Ⅲ – Von Grazien, Victorien und Flachreliefs« (3). Neues Portfolio von Friedhelm Denkeler auf der Website LICHTBILDER

»Silhouette eines Domes« (Dorotheenstädtischer Friedhof, Berlin), Foto © Friedhelm Denkeler 1991
»Silhouette eines Domes«, Dorotheenstädtischer Friedhof, Berlin, Foto © Friedhelm Denkeler 1991

Das Flachrelief steht künstlerisch zwischen der Bildhauerkunst und der Malerei. Ein Relief besteht meistens aus einer Grundfläche (oder Körper) aus dem Figuren oder Formen hervorstehen. Je nachdem, wie stark das Hervorstehen geformt ist, spricht man von einem Flachrelief, Halbrelief oder einem Hochrelief (Sonderform: versenktes Relief). Durch die Dreidimensionalität ergibt sich entsprechend des Licht-Schattenspiels eine große Plastizität.

Die Orte meiner Relief-Bilder sind heute nicht mehr alle rekonstruierbar; viele sind aber an den Denkmälern in Berlin, Unter den Linden, entstanden: Reiterstandbild Friedrich des Großen, Denkmäler Wilhelm von Humboldt und Alexander von Humboldt und die Standbilder Friedrich Wilhelm von Bülow und Gerhard David von Scharnhorst.

»Abschied« (Denkmal Unter den Linden, Berlin), Foto © Friedhelm Denkeler 1991
»Abschied« (Denkmal Unter den Linden, Berlin), Foto © Friedhelm Denkeler 1991

Um das Jahr 1990 habe ich von Werken der Bildhauerkunst an verschiedenen Orten in Schleswig, Neustrelitz, Fehrbellin, Eberswalde, Donaustauf, Wien, Rhodos, Potsdam und Berlin Lichtbilder produziert. Die Bildwerke habe ich in die drei Kapitel Grazien (Reihe 1 und 2), Victorien (Reihe 3 und 4) und Flachreliefs (Reihe 5 und 6) eingeteilt, wobei die Victorien von Christian Daniel Rauch in der Walhalla bei Regensburg die Hauptrolle spielten (siehe ausführlichen Artikel »ad sorores III«).

Das gesamte Portfolio besteht aus 76 Photographien 30 x 45 cm. Die Bilder sind auch als gedrucktes Künstlerbuch mit 84 Seiten im Format 30×30 cm erschienen (2019). Auf meiner Website LICHTBILDER wird das Portfolio ad sorores Ⅲ – Von Grazien, Victorien und Flachreliefs ausführlicher vorgestellt.

Der Mensch lebt von Brot und Büchern

Von Friedhelm Denkeler,

»Der Mensch lebt von Brot und Büchern. Darum bitte ich Sie. Nein, ich bitte um überhaupt Nichts: Lesen Sie gefälligst!«, Grafik © Friedhelm Denkeler 2020. »Ein Haus, ein Wort, eine Bibliothek«, Gebäude in Nürnberg, Foto © Friedhelm Denkeler 2010
Anmerkung zur Kategorie »«

In dieser Kategorie erscheint am ersten Tag eines Monat öfter ein bildlich umgesetzter Post mit einem Zitat. Das kann eine Photographie mit einem Spruch sein oder ein Bild, das grafisch mit dem Zitat des Monats gestaltet wurde.

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Apokalypse

Von Friedhelm Denkeler,

»Apokalypse», Foto © Friedhelm Denkeler 2020
»Apokalypse», Foto © Friedhelm Denkeler 2020

Victoria – Die vergöttlichte Personifikation des Sieges

Von Friedhelm Denkeler,

»ad sorores Ⅲ – Von Grazien, Victorien und Flachreliefs« (2). Neues Portfolio von Friedhelm Denkeler auf der Website LICHTBILDER

»Die freudig auf den Sieger zueilende Viktoria« (Christian Daniel Rauch, Walhalla, Donaustauf/ bei Regensburg), Foto © Friedhelm Denkeler 1991
»Die freudig auf den Sieger zueilende Viktoria« (Christian Daniel Rauch, Walhalla, Donaustauf/ bei Regensburg), Foto © Friedhelm Denkeler 1991

Victoria ist die vergöttlichte Personifikation des Sieges (lateinisch victoria) in der römischen Mythologie, Schutzgöttin des römischen Kaisers und jungfräuliche Hüterin des Reiches. Sie ist die Entsprechung der griechischen Göttin Nike. Dargestellt wurde sie häufig fliegend und mit einem Lorbeerkranz als Siegessymbol in der Rechten. Ausschlaggebend für eine gewisse Invasion an sogenannten »Flügelwesen«, war das Jahr 1814. Die preußischen Truppen brachten 1814 neben dem Sieg gegen Napoleon auch die von ihm geraubte Victoria des Brandenburger Tores nach Berlin zurück, woraufhin sie sich als Friedens- und Siegesgöttin zunehmender Beliebtheit erfreute.

Der Bildhauer Christian Daniel Rauch (1777– 1857) schuf einen ganzen Zyklus mit sechs Victorien für die Walhalla in Donaustauf (bei Regensburg). Sie gelten als sein Hauptwerk und dementsprechend nehmen sie in meinem Portfolio einen wichtigen Platz ein: »Die freudig auf den Sieger zueilende Victoria«, «Die kranzwerfende Victoria«, »Die kranzverteilende Victoria«, »Die trauernde Victoria«, »Die abwägende Victoria« und »Die sich selbst krönende Victoria». Sie entstanden zwischen 1830 und 1842.

»Die kranzwerfende Viktoria« (Christian Daniel Rauch, Walhalla, Donaustauf/ bei Regensburg), Foto © Friedhelm Denkeler 1991
»Die kranzwerfende Viktoria« (Christian Daniel Rauch, Walhalla, Donaustauf/ bei Regensburg), Foto © Friedhelm Denkeler 1991

Um das Jahr 1990 habe ich von Werken der Bildhauerkunst an verschiedenen Orten in Schleswig, Neustrelitz, Fehrbellin, Eberswalde, Donaustauf, Wien, Rhodos, Potsdam und Berlin Lichtbilder produziert. Die Bildwerke habe ich in die drei Kapitel Grazien, Victorien und Flachreliefs eingeteilt, wobei die Victorien von Christian Daniel Rauch in der Walhalla bei Regensburg die Hauptrolle spielten.

Das gesamte Portfolio besteht aus 76 Photographien 30 x 45 cm. Die Bilder sind auch als gedrucktes Künstlerbuch mit 84 Seiten im Format 30×30 cm erschienen (2019). Auf meiner Website LICHTBILDER wird das Portfolio »ad sorores Ⅲ – Von Grazien, Victorien und Flachreliefs« ausführlicher vorgestellt.

Zu den vier Schwestern

Von Friedhelm Denkeler,

»ad sorores Ⅲ – Von Grazien, Victorien und Flachreliefs« (1). Neues Portfolio von Friedhelm Denkeler auf der Website LICHTBILDER

»ad sorores III« (Römische Antikensammlung 15. oder 16. Jahrhundert, heute: Pergamonmuseum Berlin), Foto © Friedhelm Denkeler 1991
»ad sorores III« (Römische Antikensammlung 15. oder 16. Jahrhundert, heute: Pergamonmuseum Berlin), Foto © Friedhelm Denkeler 1991

Gegensätzliche Dinge liegen in der Wirklichkeit manchmal so nahe beieinander, dass ihre bildliche Darstellung zweideutig wird und die Fachleute merkwürdige Schlussfolgerungen daraus ziehen lässt. Das ist bei dem Flachrelief ad sorores III, das ich als Titel für das gesamte Portfolio gewählt habe, der Fall. Dargestellt werden drei Frauenfiguren, die in dieser Dreierkonstellation gemeinhin »Drei Grazien« genannt werden. Handelt es sich bei der Gruppe, die ich im Pergamonmuseum aufgestöbert habe, nun um ein Grabrelief oder um ein Kneipenschild? Das Relief ist wahrscheinlich aus einer römischen Antikensammlung des 15. oder 16. Jahrhundert in der Sammlung von Friedrich III. in Berlin, wie auch immer, gelandet.

War die Inschrift »ad sorores III« von Anfang an auf der Tafel? Oder, wie man vermutet, kam sie als spätere Ergänzung hinzu? Wurde der vierte Strich noch später hinzugefügt (er ist nur schwach ausgeprägt), weil er für die Verwendung als Wirtshausschild »Zu den vier Schwestern« benötigt wurde? Auf meinem Bild sind nur drei Striche zu sehen, deshalb bleibe ich bei »ad sorores III« (denn römisch vier schreibt man bekanntlich: IV). Die Drei Grazien sind in der römischen Mythologie die Töchter des Zeus und der Eurynome und heißen Euphrosyne (die »Frohsinnige«), Thalia (die »Blühende«) und Aglaia (die »Strahlende«).

Weitere Grazien habe ich im Schlosspark Neustrelitz und in der Gipsformerei in Berlin gefunden. Und in Wien war eine Athena mit der Friedensgöttin und die »Allegorie auf die Vergänglichkeit« zu finden. Natürlich darf bei den Grazien auch nicht die »Prinzessinnengruppe Luise und Friederike« von Schadow der Alten Nationalgalerie Berlin fehlen. Eines der bekanntesten Gemälde mit dem Sujet »Die Drei Grazien« ist von Raffael.

»Luisentempel« (1891, Schlosspark Neustrelitz, Sarkophag mit der darauf ruhenden Gestalt der Königin, Christian Daniel Rauch), Foto © Friedhelm Denkeler 1991.
»Luisentempel« (1891, Schlosspark Neustrelitz, Sarkophag mit der darauf ruhenden Gestalt der Königin, Christian Daniel Rauch), Foto © Friedhelm Denkeler 1991.

Im Jahr 1991 habe ich von Werken der Bildhauerkunst an verschiedenen Orten in Schleswig, Neustrelitz, Fehrbellin, Eberswalde, Donaustauf, Wien, Rhodos, Potsdam und Berlin Lichtbilder produziert. Die Bildwerke habe ich in die drei Kapitel Grazien, Victorien und Flachreliefs eingeteilt, wobei die Victorien von Christian Daniel Rauch in der Walhalla bei Regensburg die Hauptrolle spielten.

Das gesamte Portfolio besteht aus 76 Photographien 30 x 45 cm. Die Bilder sind auch als gedrucktes Künstlerbuch mit 84 Seiten im Format 30×30 cm erschienen (2019). Auf meiner Website »Lichtbilder« wird das Portfolio »ad sorores Ⅲ – Von Grazien, Victorien und Flachreliefs« ausführlicher vorgestellt.

Zweitausend Meilen auf der Route Sixty-Six

Von Friedhelm Denkeler,

1946 – Nat King Cole: »(Get Your Kicks On) Route 66«. Der Jump-Blues-Song »Caldonia« von Louis Jordan.

Mein Rock-Archiv beginnt im Jahr 1946. Es war nicht einfach, aus diesem Jahr einen Song zu finden, denn die Geschichte des Rock ’n‘ Roll und damit der Rockmusik begann erst einige Jahre später. Aber es gibt den Blues, der viele Rockmusiker inspirierte und zu Cover-Versionen animierte. Und welcher Titel ist dazu besser geeignet als »(Get Your Kicks On) Route 66« vom »Nat King Cole Trio« aus dem Jahr 1946 und die Cover-Versionen von Chuck Berry, den Rolling Stones, Depeche Mode und Them. Ich mache daher Zeitsprünge von 1946, über 1961 und 1964 bis in das Jahr 1987.

Hinter jedem guten Song sollte eine Geschichte stehen. Der Komponist von »Route 66« Robert William Troup Jr. hatte die Idee zu diesem Song 1946 auf einer langen Fahrt auf der Route 66 nach Los Angeles, wahrscheinlich in einem amerikanischen Straßenkreuzer. Der ab 1926 gebaute, ursprünglich 4000 Kilometer lange Highway, steht für den amerikanischen Mythos von Freiheit und Abenteuer.

Die Route 66 war eine der ersten durchgehend befestigten Straße von Ost nach West, von Chicago nach Santa Monica. Heute sind nur noch Teilstücke der ›Mother Road‹ vorhanden. Und wo eröffnete 1940 das erste McDonald’s – natürlich an der Route 66 in San Bernardino (Kalifornien). Auch der Film ›Easy Rider‹ spielte 1969 teilweise auf der damals schon legendären Strecke.

Der Rhythm & Blues-Song »Route 66« wurde am 15. März 1946 von Nat ›King‹ Cole aufgenommen und erreichte die US-R&B- und die Pop-Chart. Er wurde zum bekanntesten Song des Nat King Cole Trios. Ich habe ihn, soweit ich mich erinnere, erst 1961 durch Chuck Berry oder 1964 durch die Version von den Rolling Stones kennengelernt (vielleicht war es auch umgekehrt).

1946 – Nat King Cole: »(Get Your Kicks On) Route 66«, Fotos/Collage © Friedhelm Denkeler
1946 – Nat King Cole: »(Get Your Kicks On) Route 66«, Fotos/Collage © Friedhelm Denkeler

Charles Edward Anderson ›Chuck‹ Berry (*1926, †2017) kann man als Pionier des Rock ’n‘ Roll betrachten. Er war der Erfinder des Duck-Walk. Seine Version von »Route 66« stammt aus dem Jahr 1961. Vorbilder waren Nat King Cole und Muddy Waters. Mit »Maybellene« hatte er 1955 seinen ersten Hit in den Billboard Charts. Weitere bekannte Hits von Berry sind »Roll Over Beethoven« (1956), »Rock and Roll Music« (1957), »Sweet Little Sixteen« (1958), »Johnny B. Goode« (1958) und »My Ding-a-ling« (1972).

Logo der »Route 66«
Logo der »Route 66«

»Route 66« ist ebenfalls der erste Track auf dem ersten Studio-Album der Rolling Stones (britische Fassung) aus dem Jahr 1964. Im Song werden die folgenden Orte, in denen sich schon einige ›Kicks‹ ergeben würden, erwähnt: St. Louis (Missouri), Joplin (Missouri), Oklahoma City (Oklahoma), Amarillo (Texas), Gallup (New Mexico), Flagstaff (Arizona), Winona (Arizona), Kingman (Arizona), Barstow (Kalifornien) und San Bernardino (Kalifornien).

Die englische Band »Depeche Mode« wurde 1980 gegründet und hat seitdem dreizehn Studioalben aufgenommen und 52 Singles veröffentlicht. Sie wurde eine der erfolgreichsten Synthie-Pop-Bands der Welt und hat nicht nur bei den Metal-Fans Anhänger. Angeblich soll es über hundert Cover-Versionen von »Route 66« geben und damit wird das Lied zum meistgecoverten Roadsong. Zum Schluss möchte ich noch eine Version von Van Morrisson und seiner Band »Them« aus ihrem ersten Album »The Angry Young Them« aus dem Jahr 1965 erwähnen.

Für den Neubeginn Ende der 1940er Jahre steht heute für mich das wundervolle Video aus meinem Geburtsjahr 1946 mit dem Jump Blues Song »Caldonia« von Louis Jordan. Der Jump ist eine schnelle Spielart des Blues, die vor allem in den 1940er-Jahren in den USA populär war. Charakteristisch ist die von den Big Bands übernommene Instrumentierung mit Blechbläsern in einem treibenden Rhythmus.

Songtext – Nat King Cole: »(Get Your Kicks On) Route 66«

Well if you ever plan to motor west
Just take my way it's the highway that's the best
Get your kicks on Route 66
Well it winds from Chicago to L.A.
More than 2000 miles all the way
Get your kicks on Route 66

Well it goes from St Louis, down to Missouri
Oklahoma city looks oh so pretty
You'll see Amarillo and Gallup, New Mexico
Flagstaff, Arizona don't forget Winona
Kingsman, Barstaw, San Bernadino
Would you get hip to this kindly trip
And take that California trip
It goes from St. Louis, down to Missouri
Oklahoma city looks oh so pretty
You'll see Amarillo and Gallup, New Mexico
Flagstaff, Arizona don't forget Winona
Kingsman, Barstaw, San Bernadino
Would you get hip to this kindly trip
Take that California trip

Get your kicks on Route 66
Get your kicks on Route 66
And I'll meet you on Route 62
Get your kicks on Route 66

Get your kicks on Route 66
Get your kicks on Route 66
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In dieser Kategorie finden Sie Beiträge zu Songs und ihren Interpreten aus 70 Jahren Rock- und Pop-Geschichte 1946 bis 2016. In der Regel werden pro Jahr ein Song, manchmal auch mehrere, vorgestellt. Alle im Text erwähnten Songs sind als Video oder Audio auf den bekannten Musik-Portalen wie YouTube, Vimeo, etc. zu finden. In einer Tabelle habe ich die Songs auf die entsprechenden Videos/Audios verlinkt. Die Serie befindet sich zur Zeit im Aufbau und wird nach und nach vervollständigt. Jeder Artikel ist ein Auszug aus meinem für 2027 geplanten Künstlerbuch »Siebzig Jahre – Siebzig Songs«.

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Die Links zu den Videos/Audios der vorgestellten Songs sind in einer Tabelle im Anhang aufgelistet.

Sonntagsbild zum Frauentag

Von Friedhelm Denkeler,

»Ballett-Schuhe», Xenia Hausner, 2019, Ausstellung im »Palais Populaire«, Berlin, Foto © Friedhelm Denkeler 2020
»Ballett-Schuhe», Xenia Hausner, 2019, Ausstellung im »Palais Populaire«, Berlin, Foto © Friedhelm Denkeler 2020

Vor siebzig Jahren … Selbst mit Baustelle

Von Friedhelm Denkeler,

Aus dem Portfolio »Erinnerungen – Ein Leben in Bildern«. Künstlerbuch »Die ersten zehn Jahre«, Kapitel »Varlheide Nr. 204«

»Selbst vor einer Baustelle», 1950, Foto © Archiv Friedhelm Denkeler
»Selbst vor einer Baustelle», 1950, Foto © Archiv Friedhelm Denkeler

Vor achtzig Jahren … Ein Hochzeitsfoto

Von Friedhelm Denkeler,

Hochzeitsfoto von Lena (geb. Meinert) und Robert Thiel, 1936, aus: »Erinnerungen – Ein Leben in Bildern«: »Die Vorgeschichte 1920-1943«: »Von Neidenburg nach Lüttgen-Dortmund«, © Archiv Friedhelm Denkeler
Hochzeitsfoto von Lena (geb. Meinert) und Robert Thiel, 1936, aus: »Erinnerungen – Ein Leben in Bildern«: »Die Vorgeschichte 1920-1943«: »Von Neidenburg nach Lüttgen-Dortmund«, © Archiv Friedhelm Denkeler

Faule Schäfer …

Von Friedhelm Denkeler,

»Faule Schäfer haben gute Hunde«, Deutsches Sprichwort, Foto+Grafik © Friedhelm Denkeler 2014
»Faule Schäfer haben gute Hunde«, Deutsches Sprichwort, Foto+Grafik © Friedhelm Denkeler 2014
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Tempelhofer Kreuz (10) – Finissage

Von Friedhelm Denkeler,

»Tempelhofer Kreuz«, Finissage, Samstag, 29. Februar 2020, 16 bis 19 Uhr, Künstlergespräch, 17 Uhr, Atelier Kirchner · Grunewaldstr. 15 · 10823 Berlin
»Tempelhofer Kreuz«, Finissage, Samstag, 29. Februar 2020, 16 bis 19 Uhr, Künstlergespräch, 17 Uhr, Atelier Kirchner · Grunewaldstr. 15 · 10823 Berlin