Seit ich der Kunst begegnet bin, ist diese Zelle für mich ein Gefängnis geworden!

Von Friedhelm Denkeler,

Paolo und Vittorio Taviani mit »Cäsar muss  sterben«

"Paolo & Vittorio Taviani im Berlinale Palast", Foto © Friedhelm Denkeler 2012
Paolo & Vittorio Taviani im Berlinale Palast, Foto © Friedhelm Denkeler 2012

In den neuen, zwischen Dokumentation und Fiktion angesiedelten Film »Cesare deve Morire« der mittlerweile 80 und 82 Jahre alten Taviani-Brüder muss man sich erst einsehen. Dann nimmt der Film einen gefangen und das nicht nur, weil er an einem Originalschauplatz, in einem römischen Gefängnis gedreht wurde.

Die Spannung hält bis zum Ende des Films und gipfelt in dem gleichzeitigen Höhepunkt mit dem Ausspruch eines Gefangenen/ Schauspielers »Seit ich der Kunst begegnet bin, ist diese Zelle für mich ein Gefängnis geworden«.

Durch die Beschäftigung mit der Kunst bekommen die Darsteller, allesamt Strafgefangene im Hochsicherheitstrakt, ein neues Selbstverständnis. Der Film macht Mut auf die Zukunft. Dass die Darsteller Verbrecher sind, stellt der Film deutlich heraus: Alle Akteure werden mit eingeblendeten Taten und Haftzeiten in Großaufnahme vorgestellt.

Shakespeares Drama »Julius Cesar« von 1599 ist in diesem Film aktueller denn je. Den Tavianis gelingt es, die einzelnen Proben in den verschiedensten Räumen des Gefängnisses, von der privaten Zelle, über Gemeinschaftszellen, Gänge, Speiseräume und dem vergitterten Gefängnishof als Außenbereich, zu verdichten. Die Proben, die den größten Teil des Films einnehmen, werden allesamt in herrlichen Schwarz-Weiß-Aufnahmen wiedergegeben. Anfangs- und Schlusssequenz, die jeweils den letzten Akt der eigentlichen Aufführung zeigen, sind in Farbe.

Überraschender Clou am gestrigen Abend: Der Darsteller des Brutus stand neben dem gesamten Film-Team vor dem Roten Vorhang und konnte den Applaus nach abgesessener Haftstrafe in Freiheit genießen. Auf der Pressekonferenz herrschte die Meinung vor, dass dies die wohl originellste Auseinandersetzung mit Shakespeare sei, die es bisher je im Kino gab. Die Kunst dient dem Leben und das Leben dient der Kunst.

Am Ende von Shakespeares Julius Cäsar werden die Darsteller mit stürmischem Applaus belohnt. Das Licht verlöscht, die Akteure verlassen die Bühne, kehren zurück in ihre Zellen: Es sind Häftlinge, die im Hochsicherheitstrakt der römischen Strafanstalt Rebibbia einsitzen. Einer von ihnen sagt: „Seit ich der Kunst begegnet bin, ist diese Zelle für mich ein Gefängnis geworden.“ Sechs Monate lang haben Paolo und Vittorio Taviani den Entstehungsprozess der Inszenierung beobachtet. Sie zeigen, wie Shakespeares universelle Sprache den Akteuren hilft, sich auf den Charakter ihrer Figuren einzulassen, wie sie ins Wechselspiel von Freundschaft und Betrug, Macht, Lüge und Gewalt eintauchen. Ohne im Detail zu ergründen, welche Verbrechen die Männer in ihrem „wahren“ Leben begangen haben, eröffnet der Film Parallelen zwischen dem klassischen Drama und der Welt von heute, beschreibt das Engagement aller Beteiligten – und wie deren Ängste und Hoffnungen in die Inszenierung einfließen. Als sich nach der Premiere die Zellentüren hinter Cäsar, Brutus und den anderen schließen, fühlen sie sich stolz und auf merkwürdige Weise berührt: Die Kunst hat ihnen einen Blick in die Tiefen der eigenen Biografie gestattet. [Quelle: Filmbeschreibung]

Liam Neeson und Diane Krüger jagen durch das verschneite Berlin

Von Friedhelm Denkeler,

In »Unknown« wird die Heimat des Goldenen Bären fast in Schutt und Asche gelegt und die Berlinale endet höchst explosiv

"Unknown an der Friedrichstraße", Foto © Friedhelm Denkeler 2010
»Unknown an der Friedrichstraße«, Foto © Friedhelm Denkeler 2010

Letzten Winter brannte es im U-Bahn-Eingang Friedrichstraße und schwarzer Rauch stieg auf. An der Ecke Friedrich-/ Georgenstraße stand Liam Neeson wartend herum und kaute auf einem Zahnstocher. Das war mein erster Vorgeschmack auf den Verschwörungsthriller von Jaume Collet-Serra »Unknown« mit den Stars Liam Neeson, Diane Krüger und Bruno Ganz in den Hauptrollen.

Die eigentliche Hauptrolle in diesem Film aber spielt die Stadt Berlin. Mehr Werbung kann man für eine Stadt nicht machen, alle Touristen-Attraktionen der Hauptstadt waren zu sehen: Brandenburger Tor, Pariser Platz, Hauptbahnhof, Berliner U-Bahnhöfe, Bülowstraße, Friedrichstraße, Kreuzberg, Friedrichshain und der Blick auf das herrlich verschneite Berlin aus der Luft. Sogar der Techno-Club Tresor hat eine Gastrolle.

Foto © Friedhelm Denkeler 2011
Foto © Friedhelm Denkeler 2011

Die Stadtszenen haben hohen Wiedererkennungswert für Ortskundige: Ein Taxi stürzt von der Oberbaumbrücke in die Spree; in der Friedrichstraße findet unter den Arkaden vor dem Kaufhaus Dussmann eine wilde Autojagd statt und das Hotel Adlon am Pariser Platz wird halb in Schutt und Asche gelegt. Das Studio Babelsberg hat perfekte Arbeit geliefert und das Premierenpublikum quittierte die einzelnen Szenen mit begeistertem Applaus.

Leider muss ich aber sagen, dass die rasanten Actionszenen auch einige Ungereimtheiten des Drehbuches verdecken. Einen sehenswerten Auftritt legt Bruno Ganz als ehemaliger Stasi-Agent hin, der in einer Wohnung voller Devotionalien aus seiner Zeit beim Geheimdienst lebt. Unknown sah ich Freitagabend als letzten von insgesamt 16 im Wettbewerb vorgestellten Filmen. Er lief außer Konkurrenz. Dieser Abschlussfilm war eine willkommene Abwechslung von den vielen lethargischen und überlangen Filmen mit Handlungen, die gegen Null tendierten.

Dr. Martin Harris ist ins verregnete Berlin gekommen, um an einem Biotechnologie-Kongress teilzunehmen. Doch kaum ist er in Tegel ins Taxi gestiegen, wird der Wagen in einen schweren Verkehrsunfall verwickelt. Der Taxifahrerin gelingt es, den bewusstlosen Harris vor dem Ertrinken zu retten, doch vor der eintreffenden Polizei flüchtet sie, denn Gina lebt illegal in Deutschland. Als Dr. Harris aus dem Koma erwacht, liegt er, gründlich bandagiert, in einem Krankenhausbett. „Identität unbekannt“ steht auf einem Schild an dessen Fußende. Für Harris ist dies der Beginn eines Albtraums: Seine Frau Liz erkennt ihn nicht mehr, und ein anderer Mann hat Harris’ Platz eingenommen. Nicht nur als ihr Ehemann, sondern auch als angesehener Wissenschaftler, der auf dem Kongress einen wichtigen Vortrag halten soll. Als wäre das nicht genug, wird Harris darüber hinaus auch noch von einem Killer gejagt. Allmählich zweifelt er selbst an seinem Verstand. Was ist mit ihm passiert? Um seine Frau und sein altes Leben zurückzugewinnen, macht er Gina ausfindig. Durch sie lernt Harris den ehemaligen Stasi-Agenten Jürgen kennen, der auf eine überraschende Mitteilung gestoßen ist: Dr. Harris „sei nicht der, der er zu sein glaube“. Doch bevor er mit Martin darüber sprechen kann, wird er Opfer eines Mordanschlags. Abermals sind Harris und Gina ganz auf sich allein gestellt im Kampf um seine Identität und gegen einen scheinbar übermächtigen Gegner … (Quelle: Filmbeschreibung)

Bernward Vespers letzte Reise

Von Friedhelm Denkeler,

Andres Veiels erster Spielfilm »Wer wenn nicht wir« – Ein politisches Liebesdrama

Foto © Friedhelm Denkeler 2011
Foto © Friedhelm Denkeler 2011

In bisherigen RAF-Filmen spielte Bernward Vesper, geb. 1938, meistens keine Rolle. In Andres Veiels deutschem Wettbewerbsbeitrag »Wer wenn nicht wir«, einer Vorgeschichte des deutschen Terrorismus, hingegen spielt er die Hauptfigur (fantastisch: August Diehl), zusammen mit Gudrun Ensslin, geb. 1940, (ebenfalls fantastisch: Lena Lauzemis).

Woran Bernward Vesper gelitten hat, wird bereits in der Eingangsszene symbolisch verdeutlicht: Bernwards Katze frisst einen Jungvogel und sein Vater, der völkische Dichter Will Vesper, erschießt sie daraufhin und erklärt dem Jungen anschließend, dass die Katzen die Juden unter den Tieren seien und in deutschen Gärten nichts verloren hätten. Ähnliche Schlüsselszenen sehen wir von Gudrun Ensslin. Veiel zeigt eine Geschichte, in der Vesper sich selbst sucht und einen Roman schreibt, während Ensslin die Wahrheit sucht und in der Revolte zu Andreas Baader findet. Sowohl Roman als auch Revolte blieben, wie bekannt, Fragmente. Vesper brachte sich 1971 in Hamburg und Ensslin 1977 in Stammheim, um.

Ich habe nicht darum gebeten, Europäer werden zu dürfen, geboren als Deutscher im Jahre 1938 in einer Klinik in Frankfurt an der Oder, als Kind von Mittelklasseeltern, die einem vertrottelten Traum vom Tausendjährigen Reich anhingen. Ich werde mir die Freiheit nehmen, die man mir vorenthalten hat, ich werde mich verwandeln, bis ich alle Stadien durchlaufen habe. [Bernward Vesper »Die Reise – Ein Romanfragment«, März-Verlag 1977].

Veiel hat viel richtig gemacht mit seinem Film ‚Wer, wenn nicht wir‘. Er hat eine Randfigur der RAF ins Zentrum seiner Geschichte gerückt: den Ehemann von Gudrun Ensslin, den Schriftsteller und Verleger Bernward Vesper. Es ist eine kluge Wahl. An der Figur Vespers lässt sich die Zerrissenheit der Kriegskinder-Generation exemplarisch darstellen. [DIE ZEIT]

Miranda July hält in »The Future« die Zeit an

Von Friedhelm Denkeler,

Die Geschichte eines Paares in den Dreißigern, erzählt aus der Sicht einer Katze

The Future, Foto © Friedhelm Denkeler 2011
The Future, Foto © Friedhelm Denkeler 2011

In das Leben von Sophie und Jason hält die Panik Einzug: »In fünf Jahren, da sind wir 40. Und 40, das ist fast 50. Was danach kommt, ist nur noch das Kleingeld im Leben«. Sie hatten noch so viel vor: Die Welt retten oder berühmt werden, stattdessen halten sie Kontakt zur Außenwelt nur über Youtube und Facebook und führen langweilige, selbstironische Gespräche.

In der Anfangsszene liegen sich beide auf dem Sofa gegenüber, beide den Laptop mit dem angebissenen Apfel auf den Knien. Jasons bewegt sich und Sophie fragt: »Kannst du mir ein Glas Wasser mitbringen?« Jason: »Ich suche nur eine bequemere Sitzposition.« Ihr Alltag ist zunächst weniger Handlung als assoziative Ideenabwicklung, in der groteske Situationskomik überwiegt bis die Langeweile in eine echte Krise übergeht. Jason hält die Zeit an, aber die Welt dreht sich unablässig weiter.

Miranda July, das US-amerikanische Multi-Talent, ist Schriftstellerin, Performance-Künstlerin und Filmemacherin. In dem Film »The Future« führt sie Regie und spielt die Hauptrolle. Es ist bisher der fotografischeste Film, den ich auf der diesjährigen Berlinale gesehen habe. Die Kamera schwelgt in Bildern. Der künstlerische Film lässt sich nicht so einfach einem Genre zuordnen: Ist er eine Komödie, ein Beziehungsdrama, eine Fantasy-Story, eine Weltuntergang-Allegorie oder eine 90-minutige Performance?

»Auch Miranda Julys neue Hauptrolle lebt von jener kontrollierten Verspieltheit, die ihre Video- und Performance-Arbeiten auszeichnet. Ihre Kurzgeschichten weisen sie als liebevolle Sammlerin jener alltäglichen Absonderlichkeiten aus, mit denen Menschen glauben, ihre Gefühle auszudrücken.« [Berliner Zeitung]

»Margin Call« – Der Tag, an dem die große Finanzkrise an der Wallstreet ausbrach

Von Friedhelm Denkeler,

Ein Bankenthriller mit Kevin Spacey, Jeremy Irons und Demi Moore

Foto © Friedhelm Denkeler 2011
Foto © Friedhelm Denkeler 2011

Gestern Morgen beim Studium des Wirtschaftsteils des Tagesspiegels dachte ich für einen kurzen Moment, hier fehlt doch eine Meldung über die Wirtschaftskrise. Der am Abend zuvor gesehene Berlinale-Film im Wettbewerb »Margin Call« von JC Chandor hatte seine Wirkung nicht verfehlt. Als »Margin Call« wird übrigens in der Finanzwelt die Nachschusspflicht bezeichnet, die bei Verlust der festgelegten Mindest-Deckungshöhe angefordert wird. Oder so ähnlich.

Apropos Nachschuss: Die Parallelen zum Western »True Grit« sind verblüffend. In Margin Call agiert ein altgewordener 68er mit langer Mähne in bester Westernmanier als CEO einer Investmentbank. Vom Hippie zum Kapitalisten sozusagen. Auf dem roten Teppich trat Jeremy Irons übrigens mit Cowboy-Stiefeln und Fransen-Lederjacke auf. Das Finanzcasino wird, und das ist eine weitere Parallele zu True Grit, von der Männerwelt beherrscht. Die einzige Frau, Demi Moore, wird am Ende gefeuert.

Margin Call ist ein verdammt guter, sehr empfehlenswerter Film, einem Kammerspiel gleichend, mit wunderbar agierenden Schauspielern. Aber ich verließ den Berlinale-Palast mit einer gewissen Wut (oder war es Resignation?) im Bauch ob der Skrupellosigkeit der Finanzbranche und deren Brokern. Selbst kleinste Ansätze von Moral gehen in der Gier nach Money, Macht und Besitzstandswahrung auf hohem Niveau unter. Eine Änderung zeichnet sich selbst drei Jahre nach der Finanzkrise nicht ab. In einer gläsernen Welt, hoch in den Wolken und über allem thronend, findet der Kontakt zur Welt der Sterblichen maximal im zufälligen Zusammentreffen mit der Putzfrau im hauseigenen Fahrstuhl statt. Wer hier die Außerirdischen sind, ist wohl klar.

Der Thriller vor dem Hintergrund der internationalen Finanzkrise von 2008 spielt in der New Yorker Wall Street – in den Büros einer bedeutenden Investmentbank während jener entscheidenden 24 Stunden, die dem Eingeständnis ihres finanziellen Bankrotts vorangehen. Hier wird dem jungen Analysten Peter Sullivan nach Durchsicht der Akten schlagartig klar, dass die Bewertungen, auf denen das Geschäftsmodell der Firma beruht, fehlerhaft sind, und dass die Aktiva im Hypothekengeschäft nicht jenen Wert besitzen, der in den Büchern ausgewiesen ist. Im Gegenteil: Sie haben das Unternehmen an den Rand des Ruins gebracht. Im Laufe der Nacht verbreitet sich diese Einsicht unter den führenden Mitarbeitern, die zusammenkommen, um die Bank zu retten. Zu ihnen gehören der erfahrene Börsianer Sam Rogers, sein Vorgesetzter Jared Cohen, die Risikoanalystin Sarah Robertson sowie der Firmenchef John Tuld, der mit dem Helikopter eingeflogen wird. Er ist es schließlich, der einen Rettungsplan entwirft: Sobald am Morgen die Börse öffnet, sollen sämtliche „toxischen“ Papiere abgestoßen werden. Dies ist ein Schachzug, der nicht nur für die Wall Street verheerende Folgen hat … (Quelle: Filmbeschreibung)

Der Eröffnungsfilm der Berlinale 2011: »True Grit« von den Coen-Brüdern

Von Friedhelm Denkeler,

Ein alter Zausel (Jeff Bridges), ein aufschneidender Ranger (Matt Damon) und ein Mädchen mit echtem Schneid (Hailee Steinfeld)

Foto © Friedhelm Denkeler 2011
Foto © Friedhelm Denkeler 2011

Der erste Western, den ich seit ewigen Zeiten im Kino gesehen habe, war der Eröffnungsfilm der 61. Internationalen Filmfestspiele Berlin »True Grit« von Ehtan und Joel Coen. Wann lief überhaupt das letzte Mal ein Western im Kino? Das muss Jagdgründe her sein. Eine Welturaufführung war es nicht, der Film läuft bereits mit großem Erfolg in den Staaten.

Karten für die Eröffnungsveranstaltung am Donnerstag zu bekommen, war unmöglich, also sahen wir den Coen-Film gestern Nachmittag in der Wiederholung im Friedrichstadtpalast und auch das nur aufgrund persönlicher Kontakte. Es hat sich gelohnt. True Grit ist ein richtig guter,  sehenswerter Film. Ein gelungener Auftakt zur Berlinale, der sich am späteren Abend mit »Margin Call« (Kevin Spacey und Jeremy Irons in den Hauptrollen) fortsetzte (Bericht folgt morgen).

Alle Elemente eines klassischen Western sind in True Grit enthalten: Pferde, Pistolen, Goldstücke, ein Marshal und ein Texas-Ranger, Lagerfeuer unterm Sternenhimmel, Bankräuber, weite Prärie, eine Schlangengrube, einsame Holzkaten, winterlicher Wald, Schießereien mit tödlichem Ausgang aus unmöglicher Entfernung und ein weiblicher Racheengel.

Letzterer ist allerdings für einen Western eher unüblich. In der Regel agieren dort nur Männer (die Girls im Saloon einmal ausgenommen), aber in True Grit spielt die 14jährige Mattie Ross die Hauptrolle. In der Regel wird auch sehr viel geschossen und wenig geredet, in True Grit ist es eher umgekehrt. Die teilweise witzigen Dialoge, bei denen die weibliche Protagonistin meist wortführend ist, machen daher auch einen wichtigen Teil des Films aus.

Arkansas, 1872. Hier beginnt das Indianergebiet, in das sich Tom Chaney geflüchtet hat. Ihm auf den Fersen ist die 14-jährige Mattie Ross, die Tochter des Farmers, den er erschoss. Sie will den Mörder ihres Vaters vor Gericht bringen – mit eisernem Willen. Hilfesuchend wendet sie sich an den Marshal Rooster Cogburn, dem ein legendärer Ruf vorausgeht. Und das zu Recht: Auf 23 Tote in vier Dienstjahren hat er es gebracht – darunter aber, so Cogburn, „keiner, der es nicht verdient hätte“. Starrsinnig, betrunken, einäugig: Cogburn mit seinem zerzausten Haar, seiner Augenklappe und seinen abgetragenen Klamotten sieht nicht gerade vertrauenswürdig aus. Doch sucht Mattie ja gerade nach der Entschlossenheit, eine Sache bis zum Ende durchzuziehen. Widerwillig lässt Cogburn sich von Mattie überreden, sie auf die Jagd nach Chaney mitzunehmen – quer durch die gesetzlosen Weiten der Prärie. Doch sie sind nicht allein, denn auch der Texas-Ranger LaBoeuf will den Flüchtigen stellen, um eine Kopfprämie zu kassieren. Und schon bald kommt Mattie dem Mörder ihres Vaters gefährlich nah … (Quelle: Filmbeschreibung)