Der Sonntagsfotograf

Von Friedhelm Denkeler,

»Hotelgast, die Außenalster fotografierend«, Hamburg, Foto © Friedhelm Denkeler 2011
»Hotelgast, die Außenalster fotografierend«, Hamburg, Foto © Friedhelm Denkeler 2011

Ich kaufe keine Photos!

Von Friedhelm Denkeler,

Gerhard Richter – Bilder einer Epoche im Bucerius Kunst Forum in Hamburg

"Gerhard Richters 'Familie Schmidt' unscharf fotografiert", Foto © Friedhelm Denkeler 2011
»Gerhard Richters Familie Schmidt unscharf fotografiert«, Foto © Friedhelm Denkeler 2011

Der Kölner Galerist Rudolf Zwirner hat, einer Anekdote nach, Ende der 1970er Jahre dem Direktor der Neuen Nationalgalerie in Berlin das Werk Ema (Akt auf einer Treppe) von Gerhard Richter aus dem Jahr 1966 angeboten.

Die Antwort soll gewesen sein: Ich kaufe keine Photos. Auch wenn es nicht stimmen sollte, ist es doch ein wundervolles Bonmot, denn Richters großformatig gemalte Bilder sehen von weitem (oder in kleineren Abbildungen) auf den ersten Blick wie Photographien aus.

Und das kommt nicht von ungefähr. Richters Werke sind nach gefundenen, öffentlichen aus Zeitungen und Magazinen entnommenen und auch selbstgeschossenen Photos gemalt. Mit Hilfe eines Episkops überträgt er die Konturen auf Leinwand und stellt sie mit der ihm eigenen Wischtechnik, meist in monochromen gräulichen Farben, dar.

Einen sehr guten Überblick über Richters Foto-Bilder erhalten Sie auf seiner Website hier. Die gesamte Ausstellung im Bucerius Kunst Forum besteht aus rund 50 Leihgaben deutscher und internationaler Sammlungen und ist noch bis zum 15. Mai 2011 in Hamburg zu sehen.

Richters Gemälde aus den 1960er Jahren haben inzwischen Kunstgeschichte geschrieben und gelten aus der Sicht eines Zeugen als Zeitbezug der Epoche, in der sich das Banale und das Böse begegneten. Wir sehen auf den Gemälden schnelle Autos, Freizeitvergnügen, Personen der damaligen Politik und Kultur, persönliche Erinnerungen und Gebrauchsgegenstände des Alltags, aber auch die Beschäftigung mit dem Tod und der Nazi-Vergangenheit. Aber Richter ist kein politischer Künstler, sondern ein Kunstmaler und die Ergebnisse seiner Arbeit sind anziehend und sehenswert.

Ein eigener Raum ist im Kunstforum Richters Zyklus 18. Oktober 1977 aus dem Jahr 1988 gewidmet. Die Leihgabe des New Yorker Museum of Modern Art besteht aus 15 Werken, die den Deutschen Herbst, den Tod der RAF-Mitglieder Ensslin, Baader und Raspe, zum Inhalt haben. »Der politische Gehalt dieser Bilder, den Richter abstreitet, überrascht das Publikum. Sein Malerkollege Georg Baselitz findet die Stücke peinlich. Die politischen Lager wissen nicht genau, auf welcher Seite Richter eigentlich steht. Die Presse weiß auch nicht so recht, was sie davon halten soll und bezeichnet den Zyklus als unfassbar schön, krass und banal – und zwar alles auf einmal«, so der Bayrische Rundfunk.

Gilbert & George: »Jeder ist sein eigener Freak«

Von Friedhelm Denkeler,

Die »Jack Freak Pictures« in den Hamburger Deichtorhallen

Wir sind ungesund, mittleren Alters, zotiger Gesinnung, exzentrisch, lüstern, depressiv, zynisch, leer, ausgebrannt, schäbig, hundsgemein, verträumt, ungehobelt, unmanierlich, arrogant, intellektuell, wehleidig, ehrlich, erfolgreich, tüchtig, zuvorkommend, künstlerisch, religiös, faschistisch, blutrünstig, neckisch, destruktiv, ehrgeizig, farbenprächtig, verdammt, stur, pervertiert und gut. Wir sind Künstler.

So stellt sich das Künstlerpaar und neuerdings auch Ehepaar Gilbert & George in der Eingangshalle als erstes vor. Und dann sehen wir die umfangreichste Serie, die die beiden je geschaffen haben. Die vor drei Jahren entstandenen leuchtenden, großformatigen Werke aus der Serie „Jack Freak Pictures“, die an viktorianische Glasmalereien erinnern, sind mit 120 von 150 Arbeiten in der kathedralenartigen Architektur der großen Deichtorhalle vertreten.

"Gilbert & George in der Deichtorhalle", Foto © Friedhelm Denkeler 2011
»Gilbert & George in der Deichtorhalle«, Foto © Friedhelm Denkeler 2011

Wir sehen kaleidoskopartige, poppig-sakrale am Computer generierte Bilder mit Medaillen, Orden, Bäumen, Blattwerk, Früchten und dem Stadtplan von East London und natürlich mit Gilbert & George persönlich, die aber oft bis zur Unkenntlichkeit verformt sind. Die Bildmotive, die sie in ihren Bildern verwenden, stammen zumeist aus der Umgebung ihres Wohnortes in East London, wo es ihrer Meinung nach „alles gibt, worum es in der Welt geht“. Verbindendes Symbol in allen Bildern ist der britische Union Jack. Und das ist das Problem. Auf Dauer wirken die Bilder ermüdend, 120 Mal Gilbert & George und 120 Mal der Union Jack sind dann doch des Guten zu viel. Links zu drei Bildern aus der Serie habe ich herausgesucht: hier, hier und hier.

Diesen Arbeiten fehlt gegenüber den früheren Bildern von Gilbert & George das Lebendige, das Einzigartige, der Esprit. Man spürt, dass es sich um computergenerierte Bilder handelt. Sie ähneln sich zu sehr und verlieren sich als Ganzes. Obwohl Gilbert & George auf allen Bildern vertreten sind, handelt es sich nicht unbedingt um Selbstinszenierungen, wir sehen nur ihre Hülle. Zustände der menschlichen Existenz sollen aufgezeigt werden und eine Beschreibung der modernen Welt aus der Perspektive der beiden Künstler.

Union Jack

Die Kuratoren schreiben: »Die Jack Freak Pictures gehören zu den symbolträchtigsten, philosophisch ausgeklügeltsten und visuell schlagkräftigsten Arbeiten, die Gilbert & George jemals hervorgebracht haben. Sie nehmen ihren Platz innerhalb der gesammelten Werke von Gilbert & George als gewaltiger Zusammenschluss der Themen und Gefühle ein, welche die beiden Künstler seit mehr als vierzig Jahren in ihrer Kunst erforschen. Die beiden Künstler sind in ihnen zugleich Opfer und Ungeheuer – Marionetten einer kosmischen Revue, schlaflose Wächter auf leeren Großstadtstraßen und irrblickende Kugelköpfe, wie Michael Bracewell in seinem Katalogessay feststellt«.

Trotz alledem, eine empfehlenswerte Ausstellung, denn in dieser Monumentalität werden wir Gilbert & George nicht so schnell wiedersehen. Die Ausstellung läuft noch bis zum 22.05.2011. In einem Video sprechen Gilbert & George über ihre Jack Freak Pictures in den Deichtorhallen (siehe hier). www.deichtorhallen.de

Noch ein Traummann …

Von Friedhelm Denkeler,

Joe Dallesandro Superstar – Der Traummann der 1970er Jahre in den Hamburger Deichtorhallen

"Das liest ganz Hamburg", Foto © Friedhelm Denkeler 2011
„Das liest ganz Hamburg“, Foto © Friedhelm Denkeler 2011

Nein, soweit ist es noch nicht – mein Blog wird nicht von ganz Hamburg gelesen. Es ist und bleibt ein Blog aus der Hauptstadt.

Nach der Ausstellung Traummänner (siehe hier) und den Traumfrauen der 1970er Jahre, den Twins (siehe hier), folgt jetzt der Bericht über einen weiteren Traummann der 1970er Jahre, Joe Dallesandro, dem eine eigene Ausstellung gewidmet wird.

Francesco Scavullo (1922-2004), US-amerikanischer Modefotograf, fand, dass Dallesandro (geb. 1948) zu den zehn schönsten Männern gehört, die er je fotografiert hat. Sein weltberühmtes Foto von Little Joe, wie er in verschiedenen Filmrollen heißt, finden Sie hier.

Die von Andy Warhol produzierten Filme Flesh (siehe Filmplakat hier), 1968, Trash, 1970 und Heat unter der Regie von Paul Morrissey machten Dallesandro, insbesondere in der Subkultur, zum Star.

In allen Filmen spielt sich Dallesandro im Grunde genommen selbst. Durch seine enorme Präsenz und sinnlich-maskuline Schönheit wurde er zum größten geschlechtsübergreifenden Sexsymbol der späten sechziger Jahre und der Hippie- und Schwulenbewegung. Er verkörperte Underground, den ungeschönten Blick auf die Wild Side New Yorks und Kunst, die radikal alle Regeln brach. Die Ausstellung, die noch bis zum 22. Mai 2011 zu sehen ist, zeigt neben den Originalbildern weltberühmter Fotografen auch die Filmplakate und Standfotos aus zahlreichen Filmen.

Das visuelle Tagebuch der Zwillinge

Von Friedhelm Denkeler,

The Twins – A Visual Journey By Gisela Getty und Jutta Winkelmann in den Hamburger Deichtorhallen

Wir tragen nicht mehr als Tücher um die Hüften. Freie Kinder sind wir. Gut möglich, dass uns die katholischen Ureinwohner hier gleich steinigen werden. Aber Furcht liegt uns fern, von nun an wird uns nichts Schlimmes mehr passieren, nichts mehr wird uns aus der Fassung bringen. Wir sind unsterblich und heilig in einer an sich heiligen Welt. Nur hat die schusselige Welt das Vergessen.

"Die Zwillinge", Foto © Friedhelm Denkeler 2011
»Die Zwillinge«, Foto © Friedhelm Denkeler 2011

In der Ausstellung The Twins fand ich dieses Zitat von Gisela Getty in der Nähe des Bildes Countryside, das die beiden 1949 in Kassel geborenen Zwillinge Jutta und Gisela 1973 in Rom zeigt. Das Foto von Robert Freeman ist gleichzeitig das Titelbild der Ausstellung (siehe mein Foto). Beides, Zitat und Foto, führe ich stellvertretend für die Fotografien, die das Leben der Schwestern Jutta Winkelmann und Gisela Getty, die als ideale Verkörperung des Zeitgeistes der 1970/80er Jahre gelten können, an.

Im Faltblatt wird die Ausstellung so angekündigt: »Die Schwestern aus Kassel waren Groupies, Musen, Göttinnen. Sie trafen Stars wie Bob Dylan, Sean Penn, Dennis Hopper und Roman Polanski, die beide in aufregenden Fotos festhielten. Die Fotos entstanden überall auf der Welt; es sind Bilder einer weiblichen, auch erotischen Selbstentdeckung, eine Bilderrevue der modernen Ahninnen der heutigen, suchenden Mädchen-Generation, die sich wieder neu erfinden will. Eine direkte Linie scheint von diesen Ur-Girls zum Neuen Feminismus einer Charlotte Roche zu verlaufen. Gleichzeitig sind die Bilder Zeugnisse der Anfänge früher deutsch-amerikanischer Popkultur.«

Eine kleine Auswahl der Abgebildeten: Zuerst sind natürlich Gisela, Jutta und Paul Getty zu nennen. Auf weiteren Fotos tauchen Rainer Langhans, Rio Reiser, Ralf Zacher, Uschi Obermeier, Hans Haas, Bommi Baumann, Wolf Wondratscheck, William Bourroughs, Bazon Brock, Mick Jagger, Irm Hermann, Rainer Werner Fassbinder, Bob Dylen, Sean Penn, Dennis Hopper, Paul Morrissey, Leonard Cohen, Werner Herzog, Jack Nickolson, Timothy Leary und Roman Polanski auf. Ein Who is Who jener Epoche.

Fotobuchtipp: The Twins, Jutta Winkelmann und Gisela Getty, 2010 bei Blumen bar erschienen, 50 €, ist bereits reduziert für 15 € im Buchhandel erhältlich und für einen Alt-68er ein muss. Die Biografie Die Zwillinge oder: Vom Versuch, Geist und Geld zu küssen (Weissbooks, 2008) wurde von den Rezensenten verrissen und wird inzwischen auch reduziert angeboten (12 €). Das Fotobuch habe ich in der Ausstellung erworben und werde es zu gegebener Zeit vorstellen.

Der Himmel über den Deichtorhallen und die Traummänner

Von Friedhelm Denkeler,

Traummänner – 50 Starfotografen zeigen ihre Vision vom Ideal in den Hamburger Deichtorhallen

"Der Himmel über den Deichtorhallen", Foto © Friedhelm Denkeler 2011
»Der Himmel über den Deichtorhallen«, Foto © Friedhelm Denkeler 2011

Der Himmel über den Deichtorhallen in Hamburg war fantastisch, aber ob die fotografierten Herren wirklich Traummänner oder eher Albtraum-Männer darstellen, wollten wir in der aktuellen Ausstellung der Deichtorhallen überprüfen. Die drei Ausstellungen Traummänner – 50 Starfotografen zeigen ihre Vision vom Ideal, The Twins – A Visual Journey By Gisela Getty & Jutta Winkelmann und Joe Dallesandro – Superstar im Haus der Photographie, sowie Gilbert & George – Jack Freak Pictures in der Halle für aktuelle Kunst sind zur Zeit in den Deichtorhallen zu sehen.

Zunächst zu den 150 Bildern der Traummänner: Die fünfzig Fotografen, von denen ich nur Peter Lindbergh, Mary Ellen Mark, Mary McCartney, Ellen von Unwerth, Bryan Adam, Margarita Broich und Bruce Weber kannte, »zeigen Männer aus verschiedenen Blickwinkeln, stark, schwach, sexy – moderne Männer, die mehr als die gesellschaftliche Idealvorstellung spiegeln, die etwas von der Substanz ihres Wesens aufscheinen lassen«, so die Ausstellungsankündigung. Ein Statement von acht Fotografen finden Sie hier.

Ob sexy, elegant oder witzig – um dem Bild eines Traummannes zu entsprechen, sollte ein Mann anscheinend vor allem prominent sein. Denn die meisten Fotografen wählten, frei von den Zwängen der Auftraggeber, Bilder von Schauspielern wie George Clooney, Tom Cruise, Benno Fürmann, Johnny Depp und Matt Dillon aus. Da die Traummänner hauptsächlich von Mode- und Werbefotografen abgelichtet wurden, ist das Ergebnis entsprechend: Der makellose George Clooney aus der perfekt gebügelten Welt oder Vincent Cassel, der harte Choreograph aus Black Swan (zu Black Swan siehe hier), der gleich von drei Fotografen gewählt wurde.

Die Ausstellung Traummänner ist das Folgeprojekt zu den Traumfrauen, die 2008 in den Deichtorhallen zu sehen waren. Fazit: »Der neue Mann ist der alte Mann. Das aber muss man nicht unbedingt glauben. Und sehen schon gar nicht» (Der Spiegel). Ein großer Teil der Männer stellte eher Albtraummänner dar, wie meine Frau meinte. Wer mag, kann sie noch bis zum 22. Mai 2011 bewundern.

Impressionen aus Hamburg: Morgenstimmung an der Binnenalster

Von Friedhelm Denkeler,

»Morgenstimmung an der Binnenalster«, Hamburg, Foto © Friedhelm Denkeler 2011
»Morgenstimmung an der Binnenalster«, Hamburg, Foto © Friedhelm Denkeler 2011

Der Weg von unserem Hotel zu den Kunsttempeln führte uns morgens in der Regel an der Binnenalster vorbei. Bei diesem herrlichen Frühlingswetter verweilten wir hier und genossen die Sicht auf den Alstersee, der im 17.Jahrhundert mit der Errichtung der Hamburger Wallanlagen in Außen- und Binnenalster getrennt wurde. Die Binnenalster, die eine Fläche von etwa 18 Hektar aufweist, ist der kleinere, südliche Teil des Alstersees. Sie wird von der Außenalster im Nordosten gespeist und fließt in der südlichen Ecke unterhalb des Jungfernstiegs über die Kleine Alster in Richtung Elbe ab. In der Mitte der Binnenalster befindet sich die bis zu 60 Meter Höhe speiende Alsterfontaine, die bei unserem Besuch aber noch nicht in Betrieb war.

Gilbert & Georg und Joe Dallesandro im Haus der Photographie in den Deichtorhallen in Hamburg

Von Friedhelm Denkeler,

"Deichtorhallen", Foto © Friedhelm Denkeler 2009
»Deichtorhallen«, Foto © Friedhelm Denkeler 2009

Während des anstehenden Hamburg-Aufenthalts wollen wir uns die beiden Ausstellungen von Gerhard Richter in der Hamburger Kunsthalle und im Bucerius Kunst Forum ansehen und im Haus der Photographie warten die Kunstschauen Jack Freak Pictures der Weltstars Gilbert & George; Der Traummann der 70er Jahre mit Joe Dallesandro – Superstar; Traummänner, 50 Starfotografen zeigen ihre Vision vom Ideal und The Twins, A Visual Journey By Gisela Getty & Jutta Winkelmann, auf uns. Über alle fünf Ausstellungen werde ich in den nächsten Tagen berichten.

Impressionen aus Hamburg: Der Tanz um das goldene Kalb

Von Friedhelm Denkeler,

Ein Pfeiler in der Elbe als Ausstellungsplatz

"Das Goldene Kalb", Foto © Friedhelm Denkeler 2009
»Das Goldene Kalb«, Foto © Friedhelm Denkeler 2009

Direkt an der Ellerholzbrücke zum Argentinien-Anleger steht auf einem roten Sockel auf einem ehemaligen Brückenkopf ein goldenes Kalb. Die Künstlerin Elisabeth Richnow hat den Pfeiler seit 2009 für fünf Jahre gepachtet. Das mystische Kunst-Tier aus Schlagmetall versteht sie als kritischen Kommentar zu Stadtplanung und Subventionspolitik im Hafen. Für die Künstlerin steht das Kalb für den Tanz um etwas Falsches und damit ist speziell der Ausbau der Hafencity gemeint, der bei den Bürgern angesichts klammer Kassen nicht immer auf Zustimmung stößt.

Die Hamburger Oberhafen-Kantine in Berlin

Von Friedhelm Denkeler,

Hamburgs schräge Kaffeeklappe am Hamburger Bahnhof in Berlin

»Hamburger Oberhafen-Kantine auf dem Gelände des Hamburger Bahnhofs«, Foto © Friedhelm Denkeler 2011
»Hamburger Oberhafen-Kantine auf dem Gelände des Hamburger Bahnhofs«, Foto © Friedhelm Denkeler 2011

Verrückt – im wahrsten Sinne des Wortes: Hamburgs einzige noch erhaltene Kaffeeklappe befindet sich in einer Replik des Hamburger Baumeisters und Künstlers Thorsten Passfeld zur Zeit auf dem Entwicklungsgelände an der Heidestraße in der Nähe des Berliner Hauptbahnhofs. Das 1925 entstandene Original, die windschiefe Kaffeeklappe in der Stockmeyerstraße auf dem Hamburger Hafengelände, ist sozusagen der Vorläufer von Starbucks und Caras.

Die Berliner Ausgabe wurde aus dem Holz von Abrisshäusern und Baustellen nachgebaut. Ein Symbol der Nachhaltigkeit, das mit Ausnahme des Grundgerüstes aus Abfallholz entstanden ist. Dank einer Hubkonstruktion soll sie genau so schief stehen können wie das Hamburger Original. Das Original in Hamburg ist allerdings aus rotem Backstein gebaut. Bei meinem anstehenden Hamburg-Besuch werde ich es mir ansehen. Zum neuen Kunstquartier siehe auch mein Artikel hier.