»Der Maler soll nicht bloß malen, was er vor sich sieht, sondern auch was er in sich sieht, sieht er also nichts in sich, so unterlasse er auch zu malen, was er vor sich sieht«. Dieses Zitat von Caspar David Friedrich, das ich 2022 in Dresden gefunden habe, trifft für alle bildenden Künste zu, also auch auf die Photographie, aber letztlich für jede schöpferische Leistung. Fotografieren können viele, ihre Phantasie mitschwingen zu lassen allerdings die wenigsten.
Beim Betrachten von Photographien sieht der ungeschulte Rezipient meist nur den vordergründigen Inhalt; er lässt sich durch die vermeintlich dokumentarische Aufzeichnung oft vom eigentlichen Inhalt des Bildes ablenken. Eine gute Photographie erschließt beim Betrachter einen Erfahrungsraum, der sich nicht allein auf den Bildgegenstand beschränkt, sondern seine eigenen Gefühle, Erfahrungen und das Unbewusste mit einschließt, dann erst verliert der fotografierte Gegenstand seine Bedeutung.
Weitere Hinweise im Artikel »Wenn ein Betrachter vor lauter Oberfläche den eigentlichen Inhalt einer Photographie nicht mehr sieht«.