Imran Qureshi – Der Künstler des Jahres in der neuen Kunsthalle der Deutschen Bank
Nach dem spektakulären Coup der »Deutsche Bank KunstHalle«, der Laienkünstlern die bekannten Warhol´schen 15 Minuten Aufmerksamkeit schenkte und zu einem Berliner Event werden ließ, besinnt sich die Kunsthalle in ihrer ersten Ausstellung nach Auflösung der Guggenheim-Kooperation auf ihre ursprüngliche Bedeutung und präsentiert den Künstler des Jahres.
Der diesjährige Preisträger Imran Qureshi aus Pakistan, präsentiert Unter den Linden kleine Miniaturbilder, großformatige Abstraktionen und eine vor Ort geschaffene Installation.
Im ersten Raum befinden sich die großen ovalen Wandbilder in den Farben Rot und Gold. Das Gold bildet jeweils den Untergrund für eine sich rot ausbreitende Fläche teilweise ornamentalen Blattwerks. Eine vermeintliche Vergrößerung der zu erwartenden Miniatur-malerei.
Den zweiten Raum füllt eine aus zusammengeknülltem rotem Papier fast raumhohe Installation aus. Ein schmaler Gang erlaubt dem Besucher die Umrundung und lässt unterschiedliche Ornamente auf den einzelnen Papieren erkennen.
Im dritten Raum, der eigens für diese Ausstellung zu einer zweistöckig begehbaren Architektur umgebaut wurde, erinnern nur auf den ersten Blick die in traditioneller Malweise entstandenen Miniatur-bilder an die bekannten Vorbilder aus der Mogul-Zeit. Bei genauer Betrachtung verstören sie durch die dargestellten Szenen von Gewalt und Zerstörung.
Und genau das passiert auch in den beiden vorangehenden Räumen. Die vorherrschenden Farben Rot und Gold der ovalen Bilder lassen auf den ersten Blick einen majestätischen Hintergrund erahnen. Erst auf den zweiten Blick wandelt sich das Rot in Blutflecken und steht nun ambivalent zum goldenen Hintergrund. Das angehäufte rote Papier mit den ornamentalen Mustern des zweiten Raumes hingegen wird zu einem Berg aus blutbefleckten Tüchern. Die durch das Blattwerk symbolisierte Natur wird durch das menschliche Blut zu einem erschreckenden Bildnis roher Gewalt.
Diese bestens konzipierte Ausstellung mit den vorgestellten drei Werkgruppen ist noch bis zum 4. August 2013 zu sehen. Video mit Imran Qureshi, Kunsthalle Deutsche Bank