Preis der Nationalgalerie für junge Kunst im Hamburger Bahnhof bis zum 8. Januar 2012
Bereits auf dem Weg in den Hamburger Bahnhof fällt er auf – der grüne Müll-Container der in Berlin lebenden Schwedin Klara Lidén. Neben Kitty Kraus, Andro Wekua und Cyprien Gaillard war sie eine der vier Kandidaten für den Preis der Nationalgalerie für junge Kunst 2011. Alle vier Künstler zeigen im Museum Skulpturen, Filme und Installationen. Malerei sucht man allerdings vergebens.
Die 1979 geboren Klara Lidén hat ihren Natur-Container mit einer Außenhaut aus Eibenbüschen zurechtgeschnitten. Im Inneren wachsen Unkrautpflanzen aus dem städtischen Umfeld – das soll den Gegensatz zwischen Urbanität und unkontrollierter Natur, sowie zwischen Reglementierung und Chaos verdeutlichen. Ihre zweite Arbeit ist noch irritierender: Ein etwa dreiminütiges Video zeigt in den Ausstellungsräumen die Künstlerin, mit dem Rücken zum Betrachter, an ihrem Schreibtisch sitzend. Plötzlich steht sie auf, tritt an den Papierkorb heran und verschwindet darin.
Den Preis in Höhe von 50.000 EURO, der alle zwei Jahre vom Verein der Freunde der Nationalgalerie an in Deutschland lebende bildende Künstler unter 40 Jahren verliehen wird, gewann dieses Jahr Cyprien Gaillard.