Mayer bittet zum Rapport

Von Friedhelm Denkeler,

»Datensicherungsmuster« von Jürgen Mayer H. in der Berlinischen Galerie

"Rapport", Foto © Friedhelm Denkeler 2011
»Rapport«, Foto © Friedhelm Denkeler 2011

Der Architekt und Künstler Jürgen Mayer H. hat den Boden und die Wände der zwei Stockwerke hohen Eingangshalle der Berlinischen Galerie mit einem schwarz-weiß gemusterten Teppich ausgestattet.

Das Muster des Teppichs geht auf sogenannte Datensicherungs-Muster zurück. Mayer H. sammelt seit längerem diese Formen, die sich auf den Innenseiten der Briefumschläge von Behörden, Versicherungen und insbesondere Banken zum Schutz der vertraulichen Daten befinden.

Zusätzlich sind vom Künstler mittels Laser aus Kunststoff geschnittene Raum-Modelle zu sehen, mit denen er das Prinzip der Übertragung von zweidimensionalen Flächen in dreidimensionale Formen fortsetzt. Weitere Werke werden auf einem Monitor gezeigt.

Mayer H. ist einer der wenigen deutschen Architekten, der sich gleichzeitig als Künstler versteht. Die Werke des in Berlin arbeitenden Architekten sind bereits in ganz Europa zu sehen.

In Berlin hat das Paradigma der kritischen Rekonstruktion bisher eine Auftragsvergabe an ihn verhindert. Eine Ausnahme ist das neuerbaute Haus in der Johannisstraße (ein Fotografisches Fundstück werde ich nachliefern). Die Ausstellung Rapport. Experimentelle Raumstrukturen ist noch bis zum 9. April 2012 in der Berlinischen Galerie in Berlin zu sehen.

Rap|port, der; -[e]s, -e <franz.> (Bericht, dienstl. Meldung;
Textiltechnik Musterwiederholung bei Geweben) [Quelle: Der Duden]

Zur Zeit ist in der Berlinischen Galerie eine Neu-Präsentation der Sammlungsbestände Kunst von 1880 bis 1980 mit Werken aus den Bereichen Malerei, Grafik, Skulptur, Fotografie und Architektur, eingeteilt in die Kapitel Kunst um 1900, Expressionismus, Berlin Dada, die osteuropäische Avantgarde, Neue Sachlichkeit, Kunst im Nationalsozialismus, der Neuanfang nach 1945 und Nachkriegsarchitektur, Positionen der1970er Jahre zu sehen.

Über die beiden aktuellen fotografischen Ausstellungen Friedrich Seidenstücker (noch bis 6. Februar 2012) und Eva Besnyö (noch bis zum 27. Februar 2012) werde ich berichten. www.jmayerh.de