Neue Druckverfahren zwischen Druckgrafik und Fotoprint im Berliner Kupferstichkabinett
Die Themenausstellung am Kulturforum Potsdamer Platz im Kupferstichkabinett, die 120 Werke von 40 Künstlern präsentiert, widmet sich dem künstlerischen Transfer fotografisch erstellter Bilder in das Medium der Druckgrafik von den 1960er Jahren bis zur Gegenwart. Die Anfänge liegen in der Ära der Pop Art.
Dabei stellt der Siebdruck eines der ersten Medien beim Umgang mit fotografischen Vorlagen dar. Wenig später dann machen Künstler wie Gerhard Richter und Sigmar Polke mit der Offsetlithografie ein weiteres ‚triviales’ Printmedium für künstlerische Editionen nutzbar. Parallel dazu werden weiterhin klassische Druckverfahren wie der Holzschnitt (Franz Gertsch), die Radierung (Peter Sorge) und die Lithografie (Jasper Johns) verwendet, um fotografische Bilder in eine neue Realität zu überführen.
Seit den 1990er Jahren kommen über die digitale Erstellung und Bearbeitung fotografischer Bilder neue Druckverfahren hinzu, die zu einer Aufweichung der Grenzen zwischen Druckgrafik und dem Fotoprint führen.
Die Adaptation fotografischer Bilder und deren Verfremdung sind inhaltlich vielschichtig: Es ergeben sich unterschiedliche Formen der Medienreflexion und der Analyse sozialer Wirklichkeiten. Angeregt wurde die Ausstellung durch eine bedeutende Schenkung von Editionen Sigmar Polkes durch Wolfgang Wittrock (Berlin) im Jahr 2007 an das Kupferstichkabinett. Die Ausstellung läuft bis noch bis zum 9. Oktober 2011. Quelle: Pressemitteilung.