Van Morrison mit »It’s All Over Now, Baby Blue« zum 70. Geburtstag
You must leave, now take what you need/ You think will last/ But whatever you wish to keep/ You better grab it fast/ Yonder stands your orphan with his gun/ Crying like a fire in the Sun/ Look out baby, the saints are comin‘ through/ And it’s all over now, baby blue [Them; Original von Bob Dylan]
Der in Belfast geborene George Ivan Morrison, von allen Van Morrison genannt, wurde in dieser Woche siebzig Jahre alt. Vielleicht hat der ewige Grantler der Rockmusik an seinem Geburtstag, dem 31. August ausnahmsweise ein wenig gelächelt. Schließlich hat Queen Elisabeth II. den »größten lebenden weißen Bluessänger« [FAZ] am 12. Juni 2015 in den Adelsstand erhoben. Eigentlich müsste man also das Prädikat ›Sir‹ vor seinen Namen stellen.
Obwohl sich seine von ihm 1964 gegründete Band »Them« bereits zwei Jahre später wieder auflöste, ist für ihn noch lange nicht alles aus. Bis heute wandelt er auf Solopfaden und produziert weiter Alben. Dabei bringt er solch unterschiedliche Musikstile wie Jazz, Blues, Country, Folk und Gospel unter einen (Rock-) Hut. Aber das ist wieder eine eigene Geschichte wert.

Die erste Hit-Single von „Them“ war „Baby Please Don’t Go“ mit mit Jimmy Page (!) als Session-Gitarrist (1964). Als B-Seite wurde übrigens „Gloria“ gewählt, das sich später zum Klassiker mauserte. Es folgten „Here Comes the Night“ (1965), „Mystic Eyes“ aus dem Album „The Angry Young Them“ (1965) und ein Jahr später die geniale Single „It’s All Over Now, Baby Blue“ aus dem letzten Album „Them Again“ mit Van Morrison als Sänger. Die Band löste sich leider 1966 wieder auf.
Ein Video habe ich im Web nicht gefunden, aber im folgenden Audio kann man sich ganz auf Vans herrliche Blues-Stimme konzentrieren.
Them: „It’s All Over Now, Baby Blue“ (1966)
Das Original stammt von Bob Dylan. Inzwischen gibt es unzählige Cover-Versionen, zum Beispiel von den Rolling Stones, Byrds, Falco oder Marianne Faithfull. Aber die Interpretation von Them ist und bleibt mein Favorit. Van Morrison hat mit seiner „herbstschönen, so rauen wie expressiven Bluessoulstimme, wie sie sonst kein zweiter Weißer“ [Der Tagesspiegel] daran sicherlich den größten Anteil. Zum Geburtstag wünscht man ja einiges; aber wenn jemand solch herrliche Stimme hat, dann hat er eigentlich bereits alles.