Guten Tag, Guten Tag, sind Touristen heute da?
Steht Ihr Bus gleich vor der Tür oder kam’ Se mittem Rad?
Denn Touristen fahrn gern mit dem Fahrrad durch die Stadt,
dabei wissen die doch gar nicht, wie man Fahrrad fährt.
[aus: Thilo Bock: »Sei laut, sei im Weg, sei nicht von hier!«]
Letzte Woche konnten wir den Ur-Berliner Autor Thilo Bock bei einer Lesung in der Agentur »Komet« erleben: Politisch inkorrekt, aber immer mit einem Augenzwinkern und herrlich erfrischend.
2009 erschien sein erster Roman »Die geladene Knarre von Andreas Baader – Historischer Gegenwarts-Roman«, 2011 »Senatsreserve: Ein Provinzroman« und »Dichter als Goethe: Heiligenlegenden und Geschichten aus Spaß« erschien 2013.
Weil Thilo sowieso alles besser ausdrücken kann, zitiere ich aus dem Klappentext der »Senatsreserve«: »Thilo Bock, 1973 in Berlin geboren, verbrachte seine lange Jugend im Außenbezirk Reinickendorf. Das Märkische Viertel besuchte er nur stundenweise.«
Inzwischen lebt er zentraler. Regelmäßig liest, singt und trinkt er vor Publikum. So bei seiner monatlichen Veranstaltung Dichter als Goethe. Im Wedding ist er weltberühmt. Er leitet eine Schreibwerkstatt und experimentiert mit Nahrungsmitteln«. www.thilo-bock.de. Fein nuanciert setzt Thilo Bock seine Pointen und es folgt eine auf die andere. Geistreich und mit scharfsinnigem Witz und nicht ohne schauspielerische Ambitionen verführt er sein Publikum.
Dieses lag ihm längst zu Füßen als er sich vor den Füßen desselben niederließ und auf einem Harmonium, einem traditionellen indischen Musikinstrument (siehe Foto) seine Sangeskunst zum Besten gab. Wir lauschten der dramatischen Darbietung »Nacktmulle kennen keinen Schmerz« mit großer Andacht. Am Ende konnten keine Bücher mehr erworben werden, Thilo hatte zu wenig mitgebracht. Wer aber eines mit nach Hause nehmen durfte, den wird seine persönliche Widmung noch lange erfreuen. Sabine dankt herzlich! Für heute habe ich den folgenden Song bei YouTube herausgesucht: Thilo Bock: »Sei laut, sei im Weg, sei nicht von hier!«