Impressionen von der dOCUMENTA 13 in Kassel
Das Museum der 100 Tage, die dOCUMENTA 13 in Kassel, wurde am 9. Juni 2012 eröffnet. Bevor wir uns in der nächsten Woche selbst ein Bild von dieser dOCUMENTA machen, zeige ich heute eine Impression vom Besuch der letzten documenta aus dem Jahr 2007: Rahmenbau (oder: Landschaft im Dia) der ehemaligen Architekten- und Künstlergruppe Haus-Rucker-Co. Der Stahlbilderrahmen in der Nähe des Friedrichsplatzes und oberhalb der Orangerie zeigt eine herrliche Aussicht auf die Karlsaue.
Der Rahmenbau wurde 1977 für die documenta 6 errichtet. Vor 1906 stand an dieser Stelle ein Triumphbogen. Diese Außenarbeit und weitere, wie die Spitzhacke von Claes Oldenburg in der Fuldaaue (documenta 7, 1982) und der Himmelsstürmer (Man walking to the sky) von Jonathan Borofsky vor dem Kulturbahnhof (documenta 7, 1982), befinden sich noch heute im Kasseler Stadtbild; und natürlich wächst und grünt auch das Projekt 7000 Eichen von Joseph Beuys mit dem Untertitel Stadtverwaldung statt Stadtverwaltung (1987 wurde das umfangreiche Projekt zur documenta 8 abgeschlossen).
Die begehbare Stahlskulptur Rahmenbau misst 31 x 17 x 14 Meter (LxBxH). Das Objekt besteht aus zwei Rahmen, einem größeren von 14 x14 Metern und einem kleineren von 2,80 x 2,80 Meter. Dadurch sieht man zwei verschiedene Landschaftsausschnitte, der kleinere bildet einen Ausschnitt aus dem größeren. Symbolhaft kann man dies auch als optische Scharfeinstellung einer Spiegelreflex-Kamera ansehen. Ein Steg erlaubt es den Besuchern, sich vom großen Rahmen kommend, dem kleinen zu nähern. Man verlässt dadurch den Blick durch den großen Rahmen und findet immer wieder eine neue Perspektive und herrliche Aussicht.