My Day With Marilyn

Von Friedhelm Denkeler,

Marilyn Monroe – Die schönste, berühmteste und schwierigste Schauspielerin ihrer Zeit

»Marilyn, ist es wahr, dass Sie im Bett nichts weiter tragen als Parfüm?«. »Da wir in England sind, würde ich sagen, ich schlafe in nichts weiter als in Yardley´s Lavender!«

Es waren die kürzesten neunundneunzig Minuten eines Films und eigentlich sollten sie niemals enden: Sie stehen für eine große Romanze mit der berühmtesten Frau der Welt. Marilyn Monroe (gespielt von Michelle Williams) und ihre einwöchige Liaison mit dem dritten Regieassistenten Colin Clark (Eddie Redmayne) von Sir Laurence Olivier (Kenneth Branagh), der 1956 in London in den Pinewood Studios den Film »Der Prinz und die Tänzerin« drehte und gleichzeitig auch die Hauptrolle übernahm, wird zu einem zarten Liebesfilm.

»My Day With Marilyn«, aus »Quadrotura – Lomographien«, Foto © Friedhelm Denkeler 2000
»My Day With Marilyn«, aus »Quadrotura – Lomographien«, Foto © Friedhelm Denkeler 2000

Der Film beruht auf einer wunderbaren Geschichte – wenn sie denn wahr ist: Der britische Dokumentarfilmer Colin Clark hat 2006 seine Tagebuchaufzeichnungen veröffentlicht. In der ersten Fassung fehlte allerdings eine Woche, diese Woche wurde später publiziert und ist jetzt als »My Week With Marilyn« unter der Regie von Simon Curtis in den Kinos zu sehen. Der Traum aller Männer seiner Zeit wurde für Colin wahr. Marilyn sucht ihn sich als Freund, Beschützer und Vertrauten aus. So könnte es gewesen sein…

Dass deshalb alle Rettungsversuche, die die Männer um sie herum unternehmen, zum Scheitern verurteilt sind, ist tragisch – aber nur für die Männer. In seinem größten Moment deutet der Film nämlich an, dass Marilyn Monroe nie vor Marilyn Monroe geschützt werden wollte. Sie wollte dieses Leben, auch wenn sie letztlich daran scheiterte. [Der Spiegel]