Für eine Gruppenausstellung im Palais des Beaux-Art in Brüssel entstand 1974 »Un jardin d’hiver« als erste raumgreifende Arbeit von Marcel Broodthaers. Naturhistorische Stiche spielen auf den enzyklopädischen Anspruch des modernen Naturkunde- und Universalmuseums an, für das die Beutezüge des Kolonialismus eine wesentliche Voraussetzung darstellten. Die domestizierte Natur wird hier zum „Décor“. Der Wintergarten als bourgeoiser (Museums-) Raum steht für die Zähmung und Entpoetisierung des Exotischen in der westlichen Welt. [F. C. Flick Collection, Text: Ausstellungsheft »moving is in every direction. Environments – Installationen – Narrative Räume«, Hamburger Bahnhof Berlin, noch bis zum 17. 09.2017]