Zum Tod des Künstlers Bernhard Blume
»Die 1937 geborenen Künstler Anna & Bernhard Blume haben das Genre der inszenierten Fotografie wesentlich erweitert und zählen international zu deren wichtigen Vertretern. In ihren häufig vielteiligen, großformatigen und schwarz-weißen Fotoserien erzählt das Künstlerpaar inszenierte Zeitabläufe, deren Protagonisten sie selbst sind. Die Szenen sind oft reduziert, verfremdet und vor allem komisch: Ordnung und Chaos scheinen sich gegenseitig zu bedingen, Rollenbilder und Konventionen stecken in jedem Ding, konditionieren Verhaltensweisen und fordern zum Widerstand heraus. Dabei sind Performance, Malerei und Fotografie in den zeitdiagnostischen Werken von Anna & Bernhard Blume stets eng miteinander verwoben.« So die Ankündigung zur Retrospektive von Anna & Bernhard Blume 2008 im Hamburger Bahnhof, Berlin.
Sind Kartoffeln nur Kartoffeln, oder können es auch Seelenzeichen sein? Muss man sie nicht als Objektivationen sehen, z.B. unterdrückter, nicht gelebter Wünsche, Triebe? Können dann Kartoffeln nicht zuweilen Truggebilde sein, fotogene Manifestationen einer lang frustrierten Seele, die sonst sprachlos bleiben müsste? [Anna und Bernhard Blume zu Küchernkoller]
Anna & Bernhard Blume waren ein unzertrennliches Künstlerpaar seit Beginn der 1960er Jahre. Jetzt ist Bernhard Blume im Alter von 73 Jahren in Köln gestorben. Ein typischer Blume-Titel war Der Gedanke des Todes ist unannehmbar. Die ironischen und humorvollen Bilder der Blumes werden bleiben.