Die Sommer-Highlights 2024 im Lichtspieltheater

Von Friedhelm Denkeler,

Im richtigen Kino waren wir nie im falschen Film – Ein kurzer Rückblick auf sieben Filme von Juli bis September 2024

Einzelne Artikel zu den gesehenen Filmen in diesem Sommer zu schreiben waren mir zu aufwendig. Aber zum Quartalsende will ich sie in Kurzform doch einmal erwähnen (Quelle der Inhaltsangaben: Yorck-Kino). Natürlich war auch »Born To Be Wild – Eine Band namens Steppenwolf« dabei. Alle Filme stammen aus dem Jahr 2024 mit einer Ausnahme: »Paris, Texas« von Wim Wenders mit Harry Dean Stanton, Nastassja Kinski aus dem Jahr 1984. Alle Filme sahen wir in den Berliner Yorck-Kinos. Deren Motto »Im richtigen Kino bist du nie im falschen Film« hat sich bewahrheitet: Alle Filme waren sehenswert.

Plakat zum Film »Born To Be Wild - Eine Band namens Steppenwolf«, Foto © Friedhelm Denkeler 2024
Plakat zum Film »Born To Be Wild – Eine Band namens Steppenwolf«, Foto © Friedhelm Denkeler 2024
  • »Déserts – Für eine Handvoll Dirham« von Faouzi Bensaïdimit Fehd Benchemsi, Abdelhadi Talbi. Mehdi und Hamid, langjährige Freunde, arbeiten für ein windiges Inkassobüro. Ihre Klientel besteht aus den Ärmsten der Armen, den Bewohnern der trostlosen Wüstenlandschaften im Süden Marokkos. Bei ihrer Arbeit schrecken sie auch vor unkonventionellen Methoden nicht zurück. Ihre skurrile Mission gerät jedoch ins Wanken, als sie plötzlich an einer Tankstelle einen Mann entdecken, der an den Gepäckträger eines Motorrads gefesselt ist – und eine rätselhafte, mystische Reise nimmt ihren Anfang…
  • »Born To Be Wild – Eine Band namens Steppenwolf« von Oliver Schwehm mit Steppenwolf (John Kay, Nick St. Nicholas, Michael Monarch), Mars Bonfire, Alice Cooper. Steppenwolf ist eine der legendärsten Bands der Rockmusik: Oft an der Grenze zwischen Mainstream und psychedelischem Underground, bekannt durch Kultsongs wie »Born to Be Wild«. Der neue, harte Sound von Steppenwolf war ein Stich ins Herz des »Summer of Love« und beendete das Hippie-Zeitalter. Die Doku führt uns vom kriegsgebeutelten Deutschland zu den Straßen der Arbeiterklasse in Toronto und nach Los Angeles, wo die Band zu Ruhm aufsteigt und dann abstürzt. Mit dabei sind die Steppenwolf-Mitgliedern und weitere Künstler.
  • »Paris, Texas« von Wim Wenders mit Harry Dean Stanton, Nastassja Kinski, Dean Stockwell, Aurore Clément. Vier Jahre nach seinem Verschwinden taucht der tot geglaubte Travis in einer Steinwüste nahe der mexikanischen Grenze auf. Ein Arzt benachrichtigt seinen Bruder Walt, der den erinnerungslosen Mann in seinem noblen Haus in L.A. aufnimmt. Bei Walt trifft Travis auch auf seinen siebenjährigen Sohn Hunter. Zögerlich kehren Travis’ Erinnerungen zurück und auch sein Sohn fasst langsam Vertrauen. Gemeinsam begeben sie sich auf die Suche nach seiner verschollenen Frau Jane: Der Beginn einer abenteuerlichen Odyssee.
  • »Zwei zu Eins« von Natja Brunckhorst mit Sandra Hüller, Max Riemelt, Ronald Zehrfeld, Peter Kurth, Martin Brambach. Halberstadt im Sommer 1990. Maren, Robert und Volker kennen und lieben sich seit ihrer Kindheit. Eher zufällig finden sie in einem alten Schacht die Millionen der DDR, die dort eingelagert wurden, um zu verrotten. Die drei schmuggeln Rucksäcke voll Geld heraus und entwickeln ein ausgeklügeltes System, um das inzwischen wertlose Geld in Waren zu tauschen und den anrauschenden Westlern und ihrem Kapitalismus ein Schnippchen zu schlagen.
  • »Verbrannte Erde« von Thomas Arslan mit Mišel Matičević, Marie Leuenberger, Alexander Fehling. Zwölf Jahre, nachdem der Berufskriminelle Trojan aus Berlin flüchten musste, führt es ihn erneut zurück. Berlin hat sich verändert und es dauert einige Zeit, bis sich ihm schließlich die Aussicht auf einen Job bietet: Ein Gemälde von Caspar David Friedrich soll aus einem Museum gestohlen werden. Der Coup bringt Trojan mit der Fluchtfahrerin Diana, seinem ehemaligen Weggefährten Luca und dem jungen Chris zusammen. Der undurchsichtige Auftraggeber Victor hat seine eigenen Pläne. Bald geht um weit mehr als Geld.
  • »Die Fotografin« von Ellen Kuras mit Kate Winslet, Josh O’Connor. Als ehemaliges Fotomodell ist Lee Miller es leid, das Subjekt ihrer männlichen Kollegen zu sein. Fortan will sie den Fokus auf ihre eigene Arbeit als Fotografin setzen. Kurz vor dem Blitzkrieg bekommt sie einen Job als Fotografin für die britische Vogue. Frustriert von den Einschränkungen, denen sie sich als weibliche Fotografin ausgesetzt sieht, drängt Miller die Chefredakteurin um die Erlaubnis, als Fotografin an die Front zu reisen. Als ihr Antrag abgelehnt wird, macht sie sich auf eigene Faust auf den Weg.
  • »Megalopolis« von Francis Ford Coppola mit Adam Driver, Nathalie Emmanuel, Shia LaBeouf. Der geniale Künstler Cesar Catilina will die Stadt New Rome in eine utopische Zukunft führen. Sein Gegner, der von Gier getriebene Bürgermeister Franklyn Cicero, hält jedoch am rückschrittlichen Status quo fest. Zwischen ihnen steht Julia, die Tochter des Bürgermeisters. Ihre Liebe zu Cesar spaltet ihre Loyalitäten.