Die Rede zur Ausstellungseröffnung von André Kirchner am 10.05.2024
Liebe Gäste,
liebe Freundinnen und Freunde der Fotografie,
lieber Friedhelm,
herzlich willkommen zur Ausstellung »SIGNS – vom Licht getroffen« mit Schwarzweiß-Fotografien Friedhelm Denkelers, bereits seine zweite im Atelier Kirchner nach zahlreichen Ausstellungen im In- und Ausland seit 1978. Damals noch als Schüler an der legendären West-Berliner »Werkstatt für Photographie«, insbesondere Michael Schmidts, dem Gründer dieser einflussreichen Foto-Schule. Michaels Todestag jährt sich übrigens am 24. Mai 2024 zum zehnten Mal. Ganz gleich, wie man zu Michael Schmidt stand, an ihm und seinem Werk führte in Berlin kein Weg vorbei.
Jedenfalls nicht, wenn man es wie Friedhelm Denkeler und viele andere, zu denen ich auch mich selbst zähle, ernst meinte mit der Fotografie der Stadt. Auch und gerade wenn man mit anderen Mitteln und Intentionen zu Werke ging als Michael Schmidt selbst. Zum Beispiel mit Farbe und im Großformat wie Siebrand Rehberg statt mit der Kleinbildkamera Grautöne zu fotografieren. Oder aber gar mit direktem Sonnenlicht bei Tag und Kunstlicht bei Nacht wieder auf Schwarzweiß zu setzen wie es Friedhelm Denkeler in seiner Serie »Signs« tut, die ja bis in die Zeit der Werkstatt zurückreicht.
»Die Wegzeichen, Symbole und Markierungen meiner Zeit« nennt der Fotograf diese Sammlung menschengemachter Zeichen, die von 1979 bis 2022 über vier Jahrzehnte umspannt. Im Gegensatz zu seiner Serie »Tempelhofer Kreuz«, der vorangegangenen Ausstellung im Atelier Kirchner, die an einem Ort, mit einem festgelegten Ziel, in einem begrenzten Zeitraum entstand, haben wir es hier mit einer Sammlung von Motiven zu tun, die aus der Rückschau des Fotografen auf sein Werk entstand. Hier können auch Motive aus anderen Zusammenhängen auftauchen, weil sie jetzt unter dem Gesichtspunkt ihrer Zeichenhaftigkeit gelesen werden.
Das können eindeutige Artefakte sein wie die Unterseiten der vor dem Brandenburger Tor aufgerichteten Omnibusse oder etwas so Flüchtiges wie das Gitternetz von Kondensstreifen am Himmel über Berlin oder ins Gras gelegte abgebrochene Ästchen. Ein Kinderspiel? 130 solcher am Wegrand aufgelesener Zeichen versammelt das von Friedhelm Denkeler selbst gestaltete Künstlerbuch in sieben Kapiteln, das in kleiner nummerierter Auflage hier ebenfalls zum Verkauf steht.
Daraus haben wir für diese Ausstellung 22 Bilder ausgewählt, die auf Fuji Crystal Archiv Fotopapier digital ausbelichtet und fotochemisch entwickelt wurden. Das Bildmaß ist 30 x 45 cm, zusammen mit Passepartout und Holzrahmen zu erwerben. Auf Wunsch auch als klassisch analoger Handabzug auf Ilford Barytpapier im Format 40x 50 cm zu haben. Die Auflage beträgt 10 Abzüge plus 2, die beim Fotografen verbleiben. Wer es preiswerter haben möchte, dem sei noch das kleine Begleitheft zur Ausstellung für drei Euro empfohlen. Der gebürtige Westfale Friedhelm Denkeler kam 1968 nach Berlin, wo er seitdem lebt und arbeitet.1977 bis 1982 besuchte er die Werkstatt für Photographie in Berlin Kreuzberg und ist seither als freier Fotograf tätig. Weitere Details zu seiner Künstler Biografie finden sich in seinen Büchern und auf den Handzetteln zur Ausstellung. Sprechen Sie uns bitte bei Fragen und Wünschen an, ich wünsche uns allen einen angenehmen Abend mit den Bildern und Gästen dieser Ausstellung. Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit. [André Kirchner]
Die Wegzeichen, Symbole und Markierungen meiner Zeit
Das Portfolio ist erstmals öffentlich in der Einzel-Ausstellung »Signs – Vom Licht getroffen« im »Atelier André Kirchner« in der Grunewaldstraße 15, 10523 Berlin, vom 11. Mai bis 22. Juni 2024, zu sehen (Öffnungszeiten: Mi, Fr, Sa 16‐18, Do 18‐20 Uhr). Informationen zu meinem Portfolio »Signs – Vom Licht getroffen« finden Sie auf meiner Website und in der Pressemitteilung.