Die Sehnsucht nach Arkadien

Von Friedhelm Denkeler,

»Die Sehnsucht nach Arkadien«, Neues Museum, Museumsinsel Berlin, Foto © Friedhelm Denkeler, 2011
»Die Sehnsucht nach Arkadien«, Neues Museum, Museumsinsel Berlin, Foto © Friedhelm Denkeler, 2011

Der Mythos Arkadien

Arkadien (Griechisch: Αρκαδία) bezieht sich auf die Vorstellung einer Hirtenidylle und eines Lebens in Harmonie mit der Natur. Der Begriff stammt von der griechischen Provinz Arkadien; das hügelige Gelände und die spärliche Hirtenbevölkerung ließ die Region später zu einem poetischen Begriff für die idyllische Vision von unberührter Natur werden. Arkadien ist der poetisch geschaffene Raum, der sich auf die volle Pracht der Natur und ihre Harmonie bezieht und gleichzeitig die Vergänglichkeit der Kultur anspricht. Der Garten ist oft von Hirten bewohnt. Im Gegensatz zur Utopie wird Arkadien als ein unerreichbarer Ort konstruiert. Es gilt als ein verlorener Garten Eden, im Gegensatz zu den utopischen Fortschrittsidealen.

Aus dem Mythos Arkadien wurde in der Frühen Neuzeit die Vorstellung gewonnen, es sei Leben jenseits gesellschaftlicher Zwänge möglich. Dies waren in ihrem Kern politische Phantasien, die vor allem vom Hochadel geschürt wurden, der unter dem politischen Druck des sich stabilisierenden frühneuzeitlichen Staates unter erheblichen Disziplinierungsdruck geriet. Unter der Oberfläche dieses aristokratischen Eskapismus wurde die Idee einer individuellen Freiheit geboren und gewahrt, die zwar die Freiheit des Großadligen meinte, aber bereits seit dem 17. Jahrhundert in den Niederlanden, dann aber seit dem 18. Jahrhundert auch in Frankreich und Deutschland vom Bürgertum beerbt wurde. [Quelle: Wikipedia]

Das Neue Museum auf der Berliner Museumsinsel

Das Neue Museum stellt ein Hauptwerk der Kunst-, Museums- und Technikgeschichte des 19. Jahrhunderts dar. Nach Plänen Friedrich August Stülers zwischen 1843 und 1855 errichtet, erlitt das Bauwerk im Zweiten Weltkrieg schwere Zerstörungen, eine Notsicherung folgte erst in den 1980er-Jahren. Bei der im Jahre 2003 begonnenen Restaurierung durch David Chipperfield wurden Fassade und Innenräume behutsam restauriert, die Spuren am Denkmal respektiert und dabei doch zugleich durch Umbauten ein modernes Museum geschaffen. Aktuell beheimatet es das Ägyptische Museum und die Papyrussammlung, das Museum für Vor- und Frühgeschichte und einen Teil der Antikensammlung. [Quelle: Neues Museum]