Stacheldraht im Paradies

Von Friedhelm Denkeler,

Qin Yufen: "Making Paradise", 1996-2002 (Ausschnitt), Foto © Friedhelm Denkeler 2017
Qin Yufen: »Making Paradise«, 1996-2002 (Ausschnitt), Foto © Friedhelm Denkeler 2017

Qin Yufen verbindet in ihrer poetischen Kunst Elemente der östlichen und westlichen Kultur. Materialität, Haptik und auch Spiritualität der verwendeten Gegenstände sind von zentraler Bedeutung für die raumgreifende Klanginstallation. Mit ihren transkulturellen Ansatz verwandelt Qin Yufen den Raum durch Klang und Geruch sowie durch den Antagonismus von Stacheldraht und Seide, von Baumaterialien und dem mit chinesischen Heilpflanzen eingefärbten Stoff. In der Installation „Making Paradise“, die das Alltägliche und Reale mit Bedeutung auflädt, transzendiert Qin Yufen die Vorstellung von Utopie und Dystopie. Ihre Kunst versteht sich als Kritik an den religiösen Konflikten, Kriegshandlungen und Gewaltaden unserer heutigen Welt.

[F. C. Flick Collection, Text: Ausstellungsheft »moving is in every direction. Environments – Installationen – Narrative Räume«, Hamburger Bahnhof Berlin, 2017]