Die sich auf die Tradition der Vanitas-Malerei beziehende Plastik verbindet zwei reale Obsthälften zu einer moribunden Einheit. Als eine Art Readymade aus Apfel und Birne baumelt sie einladend von der Decke herab, als wäre sie im Begriff, von einem imaginären, unsichtbaren Baum zu fallen. Im Prozess ihrer organischen Zersetzung nähern sich beide Fruchthälften immer mehr an. Urs Fischers zwischen Leben und Tod schwebende Skulptur führt die Kurzlebigkeit in Echtzeit vor, die im klassischen Stillleben nur angedeutet wird.
[Nationalgalerie, Staatliche Museen Berlin, Flick Collection, Text: Ausstellungsheft »Das Kapital – Schuld, Territorium, Utopia«, Hamburger Bahnhof Berlin]