Rosemarie Trockel hat ein Auge für das Gewöhnliche, für Dinge wie Wolle und Herdplatten. Dieses Interesse am Alltäglichen gilt auch Tieren oder Getier, zum Beispiel Motten, für die sie einmal ein Kaschmirhaus entwarf. Trockels Kunst zeigt gern die ambivalente Beziehung zwischen Tier und Mensch. Für ihre Serie Gewohnheitstiere fertigte sie Bronzeabgüsse verschiedener Tier wie Reh oder Hund. Unter einem „Gewohnheitstier“ versteht man üblicherweise eine Person mit unumstößlichen Gewohnheiten, ein Charakterzug, der gewöhnlich Tieren nachgesagt wird. [Nationalgalerie, Staatliche Museen Berlin, Text: Ausstellungsheft »Das Kapital – Schuld, Territorium, Utopia«, Hamburger Bahnhof Berlin]