Acht Berliner Diven plus eine im Theater O-TonArt

Von Friedhelm Denkeler,

Der Olymp hat seine neun Musen – Berlin hat seine Diven

"Berliner Diven", Foto & Grafik Theater O-TonArt
»Berliner Diven«, Foto & Grafik Theater O-TonArt

Die neun Musen des Olymp sind die Schutzgöttinen der Künste. Und ganz nahe bei den Göttinnen thronen die Diven. Und Diven hatten und haben in Berlin immer ihren festen Platz. Und nun stehen sie endlich wieder auf einer Bühne und dürfen sich feiern lassen. Und sie werden gefeiert.

Wenn vermeintliche Diven abspringen, dürfen echte Diven ihr wahres Gesicht zeigen. Was aus einer real geplatzten Produktion werden kann und wenn Künstler mit Können und Engagement die Sache selbst in die Hand nehmen, um eine angesetzte Premiere zu retten, zeigt sich im Schöneberger Theater O-TonArt.

Hier geben sich acht Diven unter der Regie von Gregor Mönter ein Stelldichein. In die Rollen und den Habitus von Fritzy Massary und Claire Waldoff, Zarah Leander und Marlene Dietrich, Marika Rökk und Evelyn Künneke, Hildegard Knef und Helga Hahnemann schlüpfen Sabine Schwarzlose und André Fischer.

Florian Ludewig begleitet den Abend am Flügel und dank seines ausgeglichenen Charakters und Charmes, eskaliert der Zickenkrieg am Abend nur ansatzweise. Sabine und André machen den Diven alle Ehre und zelebrieren sie samt ihrer Exzentrik und Empfindlichkeit mit einem echt Berliner Augenzwinkern und voller Esprit.

Denn eigentlich hat ‹sie› absolut keine Lust mehr auf Diven und Angst, ihre Stimme damit zu ruinieren – keine Angst, ›sie‹ schafft den Abend spielend; ›er‹ hingegen fühlt sich gefordert, alles und noch mehr zu geben und wird als Moderator/in und Interpret/in der Diven größte/r Konkurrent/in.

Einen solch grandios unterhaltsamen Abend hat Berlin schon lange nicht mehr gesehen und weil neben der Unterhaltung auch die einzelnen Biografien beleuchtet werden, werden die »Berliner Diven« von mir als Bildungsprogramm empfohlen. Das Geheimnis, der nicht im Programm erwähnten neunten Diva, müssen Sie selber erkunden. Der griechische Olymp ist jedenfalls ganz nahe und der Mythos lebt in der Stadt, die gerne auch Spree-Athen genannt wird, weiter. Kommen, Sehen, Staunen und bitte achten Sie auf die Kostüme!

Am 13.12.2014 um 19.30 Uhr und 14.12.2014 um 15.00 Uhr im »Theater O-TonArt« und wieder am 23., 24. und 25. Januar 2015.