Fotografien von Benjamin Ochse in der Caritas-Galerie Berlin
Auf einer Reise durch zahlreiche Länder hat Benjamin Ochse die Not-Behausungen von Obdachlosen in dokumentarischen Bildern festgehalten. Das fotografische Ergebnis ist jetzt in der Caritas-Galerie Berlin, Residenzstraße 90 (Eingang Reginhardstraße), 13409 Berlin, noch bis zum 1. März 2014 (verlängert) zu sehen.
»Auf meiner Recherchereise rund um Europa im Herbst 2011 sind die Behausungen in den meisten Städten direkt vor mir aufgetaucht, ohne dass ich sie suchen musste. Sie waren überall, lagen quasi vor mir, mal zurückhaltend kaschiert, dann wieder klar ersichtlich und offen. Ich fragte mich, ob ich vorher meine Augen vor ihnen verschlossen, oder wie ich sie aus meinem Bewusstsein weggefiltert hatte« schreibt Ochse in der Einleitung zur Ausstellung.
Obdach bedeutet Unterkunft oder Wohnung. Bei den vorliegenden Fotografien können wir nicht von unseren Maßstäben ausgehen. Wir müssen gewohnte Kategorien neu überdenken. Die Wohn-Ecken der obdachlosen Menschen unter den Brücken oder auf Parkbänken sind oft abgegrenzt und die wenigen Habseligkeiten werden unauffällig zusammengelegt, in große Plastikbeutel verpackt oder in einem Einkaufswagen deponiert. Ochse zeigt nicht die Menschen selber, sondern lässt ihre Habe für sich sprechen. Die Fotos zeigen, wie die Obdachlosen, die im Alltag mit wenigen und einfachsten Mitteln auskommen müssen, sich ein Minimum an Privatsphäre schaffen und sich vor der Umwelt schützen.
»Die Serie soll zum Nachdenken anregen, die eigene Situation und die der Anderen, die auf der Straße ums Überleben kämpfen, reflektieren« [Ochse] und das gerade in diesen Tagen – mitten im Winter. Bisher ist Ochse hauptsächlich durch seine dokumentarischen Filme hervorgetreten; jetzt zeigt er auch seine fotografischen Arbeiten. Die Foto-Serie »Hotel 1000 Sterne« ist zum ersten Mal in der Öffentlichkeit zu sehen. Zwei kurze Trailer finden Sie hier und hier. www.pixeltransfer.com, www.caritas-berlin.de