»Die Schöne und das Tier – Geschichten aus Kindheit und Jugendzeit«, Teil 4: »1954 Die Scheinheiligen«. Neues Portfolio von Friedhelm Denkeler auf der Website LICHTBILDER.
Die vorliegenden Photographien, die zwischen 1981 und 1988 entstanden sind, habe ich zu einem Portfolio zusammengestellt, in dem 17 visuelle Geschichten aus Kindheit und Jugendzeit erzählt werden. Im Künstlerbuch sind sie in Kapitel eingeteilt; die Kapitel-Überschriften stehen symbolisch für die Jahre von 1951 bis 1967. Die Geschichten sind mehr oder weniger so passiert oder es hätte zumindest so sein können.
Grundlage der Photographien ist die Sammlung von Frauenporträts und Aufnahmen vom Bildschirm. (Die 17 Kapitel: Puppenspiele, Schiebung, Die Regentinnen, Die Scheinheiligen, Die Frau in rot, Die Schöne und das Tier, Knees and Legs, Kindertraum, Die Lehrmeisterin, Träumer, Tatort, Ewalds Geheimnis, Die Zofe, Achterbahnfahrt, Visionen im Wald, Rhapsodie in Oel, Sammlung Konkret). Das gesamte Portfolio besteht aus 112 und die heutige vorgestellte »Geschichte« aus 14 Photographien.
Eine scheinheilige Person täuscht Eigenschaften wie Unschuld, Freundlichkeit, Interesse und Mitgefühl vor, aber stille Wasser können auch tief sein. Scheinheilig zu sein bedeutet, dass jemand so tut als ob er einzelne Eigenschaften eines Heiligen habe, ohne diese zu besitzen. Scheinheilig ist eine Zuschreibung von außen, die in der Regel abwertend gemeint ist. Um des eigenen Vorteils willen kann jemand so tun, als sei er ehrlich an einem interessiert ist. Der Reiz der beiden letzten Episoden rührt von dem deutlich zu erkennenden Raster des Zeitungsdrucks.